Nathaniel Clyne ist zurück: Liverpools Rechtsverteidiger absolvierte am Dienstag erstmals wieder eine volle Einheit mit der Mannschaft.
Der 26-Jährige gehört zum 25-Mann-Aufgebot, er wird unter anderem das Kurz-Trainingslager in Marbella mitbestreiten. Die Nominierung für den CL-Kader deutete bereits auf ein Comeback hin. Clyne kämpft seit vielen Monaten mit einer komplizierten Rückenverletzung.
Im vergangenen November musste er einen erneuten Rückschlag hinnehmen, als er sich in London unters Messer legen musste. Zuvor fehlte der englische Nationalspieler bereits vier Monate. Bevor sich Clyne mit der mysteriösen Rückenverletzung herumplagen musste, hatte er zusätzlich noch mit einer Achillessehnenverletzung zu kämpfen.
Sein Rehabilitationsprogramm hat er in Melwood erfolgreich abgeschlossen. Nun scheint die Leidenszeit endlich ein Ende gefunden zu haben. Von einem Einsatz ist der Ex-Saint zwar noch weit entfernt, doch die Tatsache, dass er wieder schmerzfrei trainieren kann, ist ein Gewinn für die Reds.
Manager Jürgen Klopp zeigte sich über die Rückkehr der Nummer 2 erfreut: “Clyney ist zurück, natürlich ist es noch viel zu früh, über einen Einsatz nachzudenken, aber er kann wieder normal trainieren, dass ist cool”, wird der 50-Jährige auf der Klubseite zitiert. “Er trainiert seit zwei Tagen, aber nach einer langen Pause wird er noch Zeit benötigen, bis er wieder spielen kann.”
Nutznießer Gomez und Alexander-Arnold
Wenn man ins Archiv blickt, muss man lange zurückblättern, um den letzten Einsatz Clynes zu eruieren. Dieser liegt bereits mehr als ein Jahr zurück, im Juli 2017 absolvierte er beim Testspiel-Sieg gegen die Tranmere Rovers 45. Minuten. Danach verschwand er praktisch von der Bildschirmfläche.
Durch die lange Abwesenheit kamen zwei Youngsters zum Zug. Die Verantwortlichen setzten im Rotationsmodus auf Joe Gomez und Trent Alexander-Arnold. Obwohl Gomez ein gelernter Innenverteidiger ist, erfüllte er die Rolle des “Aushilfsrechtsverteidigers” zufriedenstellend.
Alexander-Arnold wiederum, kann mit 19 Jahren bereits auf 30. Einsätze im Profikader zurückblicken. Dabei gelangen ihm drei Tore, unter anderem ein wichtiger Freistoßtreffer beim Champions-League-Qualifikation-Hinspiel in Hoffenheim. Außerdem erfüllte sich Ende Dezember ein Kindheitstraum, als er gegen Swansea (5:0) sein erstes Saisontor im Herzen des Kops erzielte.
Positionswechsel
Die Rückkehr Clynes, könnte sich für beide Akteure als Segen erweisen und für Verschiebungen innerhalb der Mannschaft sorgen. Es ist kein Geheimnis, dass sich der Ex-Schützling von Brendan Rodgers in der Innenverteidigung am wohlsten fühlt. Wie sehr er diese Position verkörpert, konnte man bei seinem Debüt für die “Three Lions” gegen Brasilien im vergangenen November verfolgen.
Gomez brachte im Londoner Wembley-Stadion PSG-Angreifer Neymar Jr. zum Verzweifeln. Darüber hinaus, wurde er an diesem Abend zum “Man of the Match” gekürt. Es ist daher nicht gänzlich ausgeschlossen, dass Klopp noch in der laufenden Saison ein Duo aus van Dijk und Gomez ausprobieren möchte.
Doch spätestens zur Saison 2018/19 könnte sich diese Option als ernsthafte Dauerlösung herauskristallisieren. Weder Joel Matip, noch Dejan Lovren scheinen die idealen Partner für den Rekordmann der niederländischen Elftal zu sein.
Alexander-Arnold könnte eventuell in Zukunft auf der 6er Position eingesetzt werden. Dieses Projekt fand bereits der damalige U16-Trainer und spätere Entwicklungscoach Pepijn Lijnders spannend.
Unter Lijnders spielte das Eigengewächs regelmäßig auf jener Position. Er war Dreh- und Angelpunkt des Nachwuchsteams in Kirkby. Die Rolle als Rechtsverteidigers wird “TAA” nicht nur defensiv und taktisch weitergebracht haben, auch physisch hat er zugelegt.
Clyne, der von Klopp angesichts seiner unermüdlichen Fitness liebevoll “Maschine” genannt wird, wird früher oder später ohne Zweifel wieder der Startformation angehören, Alexander-Arnold könnte zusätzlich als Backup fungieren, sollte Not am Mann sein.