Mohamed Salah erzielte gestern Abend beim fulminanten 5:0-Hinspielsieg beim FC Porto wettbewerbsübergreifend seinen 30. Saisontreffer im Trikot der Reds. Die Nummer 11 katapultierte sich damit endgültig in den Fokus Fußball-Europas.
Als im vergangenen Juni erste Gerüchte aufkamen, dass Jürgen Klopp den Ägypter an die Merseyside holen will, schüttelten viele Fans den Kopf. 42 Millionen seien für einen gescheiterten Spieler utopisch (Salah gelang bei Chelsea nicht der erhoffe Durchbruch, Anm. d. Red.). Doch die Verpflichtung sollte sich als Transfer des Sommers herauskristallisieren, und das nicht nur sportlich.
“Mussten Salah verkaufen”
Sieht man sich die aktuelle Entwicklung des Transfermarkts an, scheint die Summe, die Liverpool an die Römer überwies, nahezu als lächerlich. „Letztlich konnten wir mit Bonuszahlungen rund 50 Millionen Euro einstreichen“, erklärte Romas Sportlicher Leiter Monchi (bürgerlich Ramón Rodríguez Verdejo) gegenüber Sky Italia.
Der 49-Jährige reagierte damit auf die Kritik, man habe Afrikas Fußballer des Jahres zu günstig ziehen lassen. „Wir mussten in diesem Moment verkaufen, es war eine wichtige Entscheidung. Die Transfers von Neymar Jr. und Mbappé haben anschließend alles verändert, aber es war für uns zu diesem Zeitpunkt notwendig.“
Der Salah-Deal ging Ende Juni über die Bühne, erst in den darauffolgenden Wochen, sorgte Neymar Jr. für neue Dimensionen. Der Brasilianer wechselte nach fünf Jahren bei Barcelona für astronomische 222 Millionen Euro zu Paris St. Germain.
Salah öffnete neue Türen
Es sollte nicht der letzte verrückte Transfer von PSG-Klub-Präsident Nasser Al-Khelaifi gewesen sein. Kurz darauf holte man auch Kylian Mbappè aus Monaco für 180 Millionen Euro. Um dem Financial Fairplay aus dem Weg zu gehen, wurde der Youngster zunächst für eine Saison ausgeliehen. Die Summe wird laut französischen Medienberichten erst fällig, wenn die Pariser auch 2018/19 in der Ligue 1 spielen.
Der Spanier, der zuvor viele Jahre bei Sevilla unter Vertrag stand, ärgerte sich am Ende dann doch ein wenig: „Ich denke immer noch, dass wir einen höheren Preis hätten erzielen können, aber es gab uns die Möglichkeit neue Türen zu öffnen. Anfangs lag das Angebot Liverpools noch bei 32 Millionen + 3 Millionen Euro Bonuszahlungen”, analysierte Monchi.
Der 25-Jährige unterschrieb bei den Reds ohne Ausstiegsklausel einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2022. Angesichts seiner surrealen Leistungsexplosion in den vergangenen Monaten, steigerte der Klopp-Schützling seinen Marktwert laut transfermarkt.de auf 80 Millionen Euro. Real Madrid soll bereits ihre Fühler nach Salah ausgestreckt haben.