Die Klopp-Elf besiegte an der Anfield Road Bournemouth mit 3:0. Die Reds taten sich gegen tiefstehende Londoner über den Großteil der Partie sehr schwer, konnten aber letzen endes einen weiteren souveränen Heimsieg einfahren.
Trotz der europäischen Anstrengungen, setzte Jürgen Klopp im Abendspiel gegen die “Cherries” auf die fast gleiche Formation wie im Etihad. Im Vergleich zum UCL-Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester City gab es nur eine Änderung.
Dabei spielte das Champions-League-Halbfinale gegen die Roma überhaupt keine Rolle. “Es geht ums Timing. Jetzt ist Bournemouth dran, auch wenn die Leute von der Champions League träumen. Die Liga ist die eigentliche Aufgabe”, sagte der Cheftrainer.
Loris Karius behielt wie immer die Oberhand. In 25 Spielen kassierte er 19 Tore. Die davor gereihte “Back Four” bestehend aus Trent Alexander-Arnold, Dejan Lovren, Virgil van Dijk und Andrew Robertson sollten Abhilfe schaffen. Nathaniel Clyn musste verletzungsbedingt passen.
Jordan Henderson kehrte nach seiner Gelbsperre im Europapokal ins Zentrum zurück. Der Kapitän wurde von Georginio Wijnaldum und Alex Oxlade-Chamberlain begleitet. Im Angriff gab es ebenso keine Verschnaufpause: Mohamed Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino wollten einen Tag vor dem 29. Hillsborough-Jahrestag ihre unfassbare Torqote weiter ausbauen.
Bei Bournemouth schaffte es Jordan Ibe doch noch in die Startelf. Gemeinsam mit Jermain Defoe und Joshua King wollten die Gäste die ungeschlagenen Heimserie Liverpools (18) beenden.
Fulminanter Start
Mit Beginn des Anpfiffs machten die Hausherren Bournemouth klar, dass es in Anfield nichts zu holen gibt. Bereits in der dritten Spielminute hätte es im Tor der Gäste klingeln müssen. Alexander-Arnold flankte aus dem rechten Halbfeld in den Rücken der Abwehr – Salah vergab aber per Direktabnahme. Normalerweise macht er denn.
Was der Ägypter vergab, holte Sadio Mané nach. Bei einem neuerlichen Angriff bediente Henderson den Senegalesen im Zentrum, Keeper Begović konnte zwar den Kopfball parieren, doch beim Abpraller ließ sich der Ex-Salzburger nicht zwei Mal bitten: 1:0 (7.).
Tiefstehender Gegner
In dieser Tonart ging es weiter, die Reds ließen nicht locker. Alexander-Arnold (17./Freistoß), Mané (20./22.), Robertson (25./27.) und Oxlade-Chamberlain (34.) beschäftigten weiterhin Bournemouths Schussmann. Auf der anderen Seite war bis auf Ibes Distanzschuss (11.) vom Tabellenelften weit und breit nichts zu sehen.
Zwischenzeitlich hatte Liverpool 9-1 Torschüsse zu Buche stehen, doch das erlösende zweite Tor wollte einfach nicht fallen. Daran änderte auch der Ballbesitz von 68 Prozent nichts. Der Gegner stand tief, sehr tief.
Schiedsrichter Kavanagh legt eine Minute Nachspielzeit drauf, ehe sich beide Teams in die Halbzeitpause verabschiedeten. Bournemouth war gegen die temporeiche Offensive schlicht überfordert. Liverpool konnte man im ersten Durchgang die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen.
Geduld ist eine Tugend
Gleiches Bild wie im ersten Abschnitt: Die Hausherren beginnen mit viel Druck, Bournemouth fokussiert sich nur auf die Defensivarbeit. Sogar der aufgerückte van Dijk versuchte inzwischen sein Glück aus der zweiten Reihe (54.), doch der Strahl ging über die Latte. Mit einem weiteren Salah-Schussversuch (62.) aus etwa 15 Metern hatte Begovic keine Probleme – es war noch nicht der Abend des Superstars.
Nur fünf Minuten später gab es Elfmeter-Alarm in Anfield. Salah kam im Zweikampf mit Aké im gegnerischen Strafraum zu Fall, für den Unparteiischen aber zu wenig. Aber kein Problem, dachte sich der Torjäger.
#30 aka #40
In der 69. Spielminute sollte Salah endlich jubeln: Alexander-Arnold schlug von der rechten Seite eine punktgenaue Flanke, Afrikas Fußballer des Jahres köpftelte daraufhin den Ball über Begović hinweg – 2:0. Für Salah war es der 30. Liga-Treffer – gleichzeitig avancierte er zum 8. Spieler in der Premier-League-Geschichte, dem mehr als 30 Tore in einer Saison gelang. Unfassbarer Typ.
Die Messe war zu diesem Zeitpunkt bereits gelesen. Daran änderte auch eine Chance der Gäste nichts mehr, Karius war zur Stelle. Firmino erhöhte sogar kurz vor Abpfiff (90.) zum 3:0. Dieses Team ist die pure Freude.
Mit weiteren drei Punke rangiert der Meryeside-Klub derzeit auf Rang drei (70). Chelsea drehte am Nachmittag in Southampton zwar einen 2:0-Rückstand (2:3), doch der 10-Punkte-Vorsprung blieb aufrecht. Tottenham (68/1 Nachholspiel) versucht im Abendspiel gegen Fast-Meister Manchester City (85) sein Glück.
Spielinfos
Premier League
34. Spieltag
Schiedsrichter
Chris Kavanagh
Austragungsort
Anfield
Liverpool FC
Karius – Alexander-Arnold, Lovren (83. Klavan), van Dijk, Robertson – Henderson, Wijnaldum, Oxlade-Chamberlain – Salah, Mané (77. Milner), Firmino
Ohne Einsatz: Mignolet, Moreno, Woodburn, Solanke, Ings
AFC Bournemouth
Begovic – Francis, S. Cook, Ake, Daniels – Fraser, L. Cook (73. Surman), Gosling, Ibe (58. Mousset) – King, Defoe (70. Wilson)
Ohne Einsatz: Boruc, Simpson, Smith, Pugh
Tore
1:0 – Mané (7.)
2:0 – Salah (69./Alexander-Arnold)
3:0 – Firmino (90./Oxlade-Chamberlain)
Karten
Akè (15./Gelb)
Oxlader-Chamberlain (54./Gelb)
Red Fellas – Man of the Match
Trent Alexander-Arnold
Nächstes Spiel
West Bromwich Albion (A)
Premier League – 35. Spieltag
21. April – 13:30 Uhr