Liverpools Co-Trainer Zeljko Buvac, der die Reds bis zum Saisonende verlassen hat, soll ein Kandidat für den Cheftrainerposten beim Ligakonkurrent Arsenal sein.
Es war der gestrige Montag, als die Meldung sehr hohe Wellen schlug. Viele Spekulationen kamen in den Medien daraufhin auf – Streit mit Klopp, Entmachtung im Trainerstab und viel mehr. Doch der Klub bestand darauf, dass der 56-Jährige weiterhin ein Angestellter sei. “Zeljko verbringt ab sofort bis zum Ende der Saison einige Zeit außerhalb der ersten Mannschaft – aus persönlichen Gründen,” so ein Klubsprecher gegenüber dem Liverpool Echo.
Der introvertierte und kamerascheue Bosnier ist seit 17 Jahren die rechte Hand von Jürgen Klopp, diese Beziehung soll aber nun einen Abbruch erlitten haben. Wie das bosnische Online-Portal PravdaBL exklusiv berichtet, soll Buvac das Erbe von Arsène Wenger antreten. Eine mündliche Vereinbarung soll es demnach schon geben.
Was für die Glaubwürdigkeit spricht: Bereits vor drei Jahren hat das Portal darüber berichtet, dass das Erfolgsduo an der Merseyside anheuert – noch vor allen anderen Massenmedien. Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit diesmal?
Nun, geht man der Tatsache nach, dass der ehemalige Chef-Scout von Borussia Dortmund Sven Mislintat im vergangenen November zum Rekrutierungsleiter der Gunners ernannt wurde, ist dieses Szenrio nicht unwahrscheinlich. Beide Weggefährten haben bereits erfolgreich in Deutschland zusammengearbeitet.
Aktuell soll sich Buvac in Mainz oder Banja Luka aufhalten, wo er seine Batterien aufladet, bevor die neue Herausforderung in London antreten soll.
Arsenal, echt jetzt?
Wenn man bedenkt, dass Trainer wie Massimiliano Allegri, Luis Enrique, Carlo Ancelotti, Patrick Vieira und Brendan Rodgers mit Arsenal bisher in Verbindung gebracht wurden, wäre die Bestellung von Buvac ein äußert mutiger Schritt. Allerdings haben sich die Hauptstädter bereits 1996 für einen unbekannten Franzosen aus der japanischen Liga entschieden. Wenger hinterließ 22 Jahre später ein großes Vermächtnis.
Bad Timing
Dass Timing könnte in der Tat nicht schlechter nicht sein, aber nicht unbedingt aus sportlichen Gründen. Die Reds befinden sich im wichtigen Saisonfinish, angesichts vieler Verletzungen ist eine weitere Baustelle nicht gerade ideal für die Konzentration. In der Premier League läuft es seit zwei Spieltagen nicht rund, morgen kommt es in der Champions League zum Halbfinal-Rückspiel gegen die Roma und mit Chelsea wartet am Sonntag ein hochkarätiger Gegner.
Die restlichen drei bzw. hoffentlich vier Spiele, wird man auch ohne Buvac bestreiten können, dennoch bleibt die große Frage warum? Warum ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt? Einer neuen Herausforderung kann man sich auch nach Saisonende widmen, zumal es auch vertraglich nicht anders möglich ist. Gab es letzlich doch einen Riesenkrach zwischen zwei impulsiven Charakteren?
Mit großer Spannung wird die heutige Pressekonferenz (18:15 Uhr) in Rom erwartet. Klopp wird sich der einen oder anderen Frage zu diesem Thema stellen müssen.