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Kommentar: Wir sind zurück – Genießt diesen Moment

Na? Schon heiß aufs Finale? Wahrscheinlich seit Wochen. Auch völlig zurecht: Liverpool steht zum ersten Mal seit 2007 wieder in einem Finale der Champions League. Wir sind zurück, wo wir hin gehören! Das haben wir uns verdient. Und mit WIR meine ich, und wir als Red Fellas Supporters Club, einen ganz speziellen Personenkreis. Alle, die den Liverbird auf der Brust tragen und hart dafür arbeiten, wie unsere Spieler, Manager, Betreuer und Mitarbeiter im Verein. Und vor allem WIR als Fans.

Genau WIR haben uns dieses Finale verdient. Nicht jene, die Liverpool wegen ihrer Spielweise so toll finden oder wegen Klopp oder Salah zuschauen. Auch nicht jene, die vielleicht den Traditionsklub Liverpool FC cool finden, aber in Wahrheit unsere Geschichte gar nicht kennen oder verstehen. Verdient haben es WIR, die immer und unabdingbar zum Verein stehen, egal, wo unser Team in der Tabelle steht.

Es ist schön, wenn man von Freunden, Bekannten oder Kollegen hört, dass es ihnen gefällt wie Liverpool spielt. Und sie sich freuen, wenn wir Erfolg haben. Diese Fußballfans sollen auch ihren Platz in unserem Sport haben, keine Frage. Der Unterschied ist, sie sind keine Liverpool-Fans. Denn sie wissen nicht, wie es ist, wenn wir keinen Erfolg haben. Dann stehen für sie andere Vereine oder Spieler im Blickpunkt. Für uns zählt nur ein Verein: Der spielt heute Abend auf der größten Bühne im Klubfußball. WIR sind dabei, weil WIR es verdient haben. Und WIR sollten das heute genießen.

Endlich wieder Finale

Manche mussten elf Jahre lang auf so einen Abend warten. Manche haben noch gar kein Champions-League-Finale mit unserem Klub erleben dürfen. So wie ich. 2005 und 2007 ist mir natürlich in Erinnerung geblieben (vor allem 2005), aber damals hätte ich mich noch nicht als Liverpool-Fan bezeichnet. Die Leidenschaft dafür überkam mich erst Jahre später an einem kalten Europa-League-Abend in Italien, als wir irgendwie knapp gegen Udinese gewannen.

Erinnert ihr euch noch an solche Spiele? Es scheint im Moment eine gefühlte Ewigkeit her zu sein, aber Niederlagen gegen West Brom, Swansea, Crystal Palace oder Wolverhampton gab es noch in den letzten 16 Monaten. Sie taten weh. Aber sie gehören dazu. Wie auch das 0:3 gegen Real Madrid vor ein paar Jahren an der Anfield Road. Oder ein 8. Platz am Ende der Premier League. Das tat auch weh. Mein erstes Spiel in Anfield war das 2:2 gegen West Brom im Dezember 2015. Wisst ihr noch, als wir ein spätes 2:2 gegen West Brom, mittlerweile abgestiegen, erzielt von Divock Origi, der diese Woche gegen Holstein Kiel um den Abstieg spielte, mit einer Welle bejubelten? Das hat damals nicht wirklich weh getan, wir haben uns gefreut. Aus derzeitiger Sicht kaum zu glauben.

Weil vier vor ein paar Wochen FÜNF Tore in einem Champions-League-Halbfinale erzielt haben. Und trotzdem noch kurz zittern mussten. Wegen solcher Momente ist man auch irgendwie Liverpool-Fan. Wegen solcher Geschichten, die uns hierher geführt haben, und die andere gar nicht kennen, höchstens nebenbei mitbekommen. Wir haben das Ende der Glanzzeit unter Benitez erlebt, die Katastrophe Hodgson, das Aufbäumen unter King Kenny, die Hoffnung unter Rodgers. Überall war auch Enttäuschung dabei. Auch unter Klopp. Wie gesagt: West Brom, Palace, Southampton… Aber WIR waren dabei.

Unsere Lieder, unsere Geschichte

Wir waren genauso dabei, wie jene Fans, die damals in den 50ern den bitteren Gang in die 2. Liga erlebten – und mitgegangen sind. Was folgte, war Bill Shankly und die Basis für die erfolgreichen 70er und 80er, die beste Zeit, die unser Klub jemals hatte. Und auch wenn wir diese fantastische Zeit nicht mehr miterleben können, ist der Mythos noch heute zu spüren. Und zu hören. Mit den Liedern, die damals entstanden und noch heute gesungen werden. Weil wir sie mit Stolz weitertragen. Und das Beste daran: Manche Lieder fühlen sich wieder richtig an. Wenn ihr sie nicht sowieso auswendig könnt, hört euch heute vorm Finale mal Songs wie „We Are Liverpool“, „Liverpool We Love You“ oder „Sitting On Top Of The World“ genau an. Wenn dort über ein nahezu unschlagbares Liverpool-Team gesungen wird, war das in den letzten Jahren nie so ganz passend. Jetzt wissen wir, dort unten auf dem Feld ist genau so etwas am Entstehen – oder es ist bereits entstanden.

Wie auch immer das Finale heute ausgehen mag: Genießt es. Versucht es, auch wenn ihr das in den 90 Minuten wahrscheinlich vergessen werdet. Denn in diesem Endspiel zu stehen, ist schon etwas.

In Kiev we will win it six times

Vor eineinhalb Jahren ging ich im 30 Zentimeter hohen Schnee durch Kiew. Ich ging rund um das beeindruckende Olympiastadion in der ukrainischen Hauptstadt und dachte so bei mir: „2018 findet hier ja das Champions-League-Finale statt. Wenn wir hier spielen würden, das wär schon was.“

Liverpool war zu dem Zeitpunkt Tabellenführer in der Premier League – Klopp hatte uns bereits auf den Weg gebracht. Optimist wie ich bin, glaubte ich an meinem Traum von Kiew. Ich ließ aber alles, was auf dem Weg ins Finale war, auf mich zukommen, genoss eine geile europäische Saison.

Vor dreieinhalb Wochen ging im strömenden Regen durch Graz. Liverpool hatte gerade den Einzug ins Champions-League-Finale geschafft und mir war komplett egal, dass ich waschelnass wurde. Ich genoss den Moment. Ich wusste, es geht zurück nach Kiew. Nicht für mich persönlich, aber für uns.

WE ARE LIVERPOOL.

Enjoy it, Reds.

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