Liverpool-Schlussmann Simon Mignolet hat die Entscheidung des Klubs in Frage gestellt, nachdem Loris Karius noch vor ihm die Anfield Road verlassen durfte.
Nach der Verpflichtung von Alisson Becker, waren Mignolet und Karius nur noch Ersatzkandidaten. Die Flucht beider Akteure war mehr oder weniger aufgelegt. Während Loris Karius für zwei Jahre an Besiktas ausgeliehen wurde, zog der Belgier den Kürzeren. Der WM-Teilnehmer fühlt sich von den Klubverantwortlichen offenbar hintergangen.
“Ich habe immer gesagt, dass ich spielen möchte”, sagte der 30-Jährige gegenüber dem belgischen Blatt Het Laatste Nieuws. “Ich finde es äußerst seltsam, dass Karius ausgeliehen wurde. Auch ich hatte Optionen, um verliehen zu werden. Aber aus irgendeinem Grund war das nicht möglich. Eine bizarre Entscheidung.”
Der Belgier machte nach seiner fragwürdigen Degradierung zu Beginn des Jahres klar, dass er nicht Nummer zwei bleiben möchte und sich über seine Zukunft an der Merseyside Gedanken machen muss. “Migs” ist daher immer noch fest entschlossen Liverpool den Rücken zu kehren. “Der Transfer von Karius ändert nichts für mich. Für mich war immer klar: Ich möchte spielen”, unterstrich der Routinier nochmals.
Proud to be part of the famous @besiktas family now. Your welcome at the airport yesterday was simply overwhelming! I will give it my all to win with Beşiktaş.?
A big Thank You goes out to all of the Liverpool fans for the support until now – you indeed never let me walk alone. pic.twitter.com/Pw1eqrhFuv
— Loris Karius (@LorisKarius) August 26, 2018
Kann man ihm seine Haltung verübeln? Nein. Es macht keinen Unterschied Nummer zwei oder drei hinter Alisson zu sein. Minuten sind für jeden Spieler das Wichtigste. “Ein Torhüter, der letztes Jahr vorgezogen wurde, kann auf Leihbasis gehen. Echt seltsam. Nach seiner Abreise hat niemand mit mir gesprochen. Ich weiß noch nicht, wie meine Zukunft aussieht. Wir werden sehen, was in der kommenden Woche noch passieren wird”, zeigte sich der 21-fache Nationalspieler verägert.
Nach Abgängen den von Danny Ward (Leicester City) und Karius würden die Reds innerhalb von nur wenigen Wochen gleich drei Torhüter verlieren. Damit könnte Manager Jürgen Klopp nur auch auf die Youngsters Caoimhin Kelleher und Kamil Grabara (beide 19) zurückgreifen. Dieses Szenario gilt jedoch als unwahrscheinlich – Mignolet ist zum Bleiben gezwungen. Das Transferfenster schließt am 31. August.