Nach Tottenham Hotspur, Chelsea und Manchester City, trifft Liverpool in der Premier League am Samstagabend in London auf einen weiteren Hochkaräter.
Nach einer Mini-Krise sind die Reds wettbewerbsübergreifend nach drei Siegen in Folge wieder in der Erfolgsspur. Zuletzt gewann das Team von Jürgen Klopp am vergangenen Wochenende in Anfield gegen Cardiff City 4:1 (1:0). Es war vielleicht nicht die beste Leistung, aber in den vergangenen Jahren hätte Liverpool noch den einen oder anderen Punkt liegen gelassen.
Während man gegen die Waliser noch 85 Prozent Ballbesitz für sich verbuchen konnte, wird das Spiel im Emirates gegen Arsenal eine ganz andere Herausforderung werden. Die Gunners trotzen nur so vor Selbstvertrauen, nachdem die Hauptstädter 12 der letzten 13 Spiele gewinnen konnten – auch wenn die meisten Gegner aus der unteren Tabellenhälfte kamen.
Manager Unai Emery dürfte nach anfänglichen Schwierigkeiten endgültig angekommen sein. Außerdem hat Jürgen Klopp hat mit dem 47-Jährigen bereits eine bittere Erfahrung gemacht: Im Europa-League-Finale 2016 holte er mit dem FC Sevilla den Titel.
Diesmal soll es aber anders verlaufen, wie Klopp in der Pressekonferenz betonte. “Es war damals unser 63. Saisonspiel und wir hatten nicht mehr genug im Tank, um uns zurückzukämpfen” und er fügte hinzu: “Ihr Lauf wird hoffentlich nicht mehr lange andauern.”
Was bei Liverpool Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané sind, ist bei Arsenal Pierre-Emerick Aubameyang, Alexandre Lacazette und Mesut Özil. Mit Manchester City (27 Tore) und Chelsea stellen sie die beste Offensive (beide 24). Generell hat der spanische Cheftrainer den fließenden Übergang zwischen Mitteldfeld und Angriff mit Bravour gelöst. Sein Team wirkt vielseitiger, flexibler und organisierter.
Torreiche Begegnung
Zusammenstöße zwischen Liverpool und Arsenal waren in der Vergangenheit der Kategorie “fußballerischer Leckerbissen” zugeordnet. In den letzten fünf Begegnungen fielen 27 Tore. Der Torreigen begann im Januar 2016 – beim 3:3-Unentschieden gelang Joe Allen in der 90. Minute der Ausgleichstreffer. Weiter ging es beim Saisonauftakt 2016/17 in London, als Mané bei seinem Debüt ein sehenswerter Treffer gelang. Arsenal hatte trotz Aufholjagd am Ende mit 4:3 das Nachsehen.
Den Abschluss machte die Vorsaison. Liverpool bezwang das Team von Ex-Coach Arsène Wenger an der Anfield Road mit 4:0, ehe man sich im Rückspiel im Norden Londons die Punkte teilen musste (3:3). Liverpool führte zwischenzeitlich 2:0, doch den Hausherren gelang binnen fünf Minuten drei Tore. Dies unterstreicht, warum das englische Oberhaus wohl die spektakulärste Liga Europas ist.
Team News
Jürgen Klopp kann nahezu dem Vollen schöpfen. Ein Fragezeichen steht lediglich hinter Jordan Henderson und Naby Keita. Laut Zeitplan könnte zumindest einer Rückkehr des Kapitäns anstehen. Mohamed Salah leidet an einer Sehnenentzündung im Handgelenk, was aber keine ernsthafte Bedrohung darstellt. Dem Ägypter, Firmino und Mané gelangen zuletzt in drei Spielen acht Tore. Das Trio knüpft allmählich wieder an die Leistungen der Saison 2017/18 an.
Im Gegensatz zu seinem deutschen Trainerkollegen, muss sich Emery in der Abwehr etwas überlegen. Während Konstantinos Mavropanos, Mohamed Eleny und Laurent Koscielny ausfallen, sind Héctor Bellerín , Sead Kolašinac, Sokratis und Nacho Monreal alle fraglich.
Dadurch könnte Granit Xhaka mangels Alternativen als Linksverteidiger aushelfen, was wiederum Salah in die Karten spielen könnte. Und im Zentrum muss der Europa-League-Teilnehmer auf Matteo Guendouzi wegen einer Rotsperre verzichten. Der Franzose wurde am Mittwoch im Ligapokal gegen Blackpool vorzeitig unter die Dusche geschickt.