Liverpool empfängt im Spitzenspiel der 20. Runde Arsenal. Auch im Schwergewichtskracher am Samstagabend an der Anfield Road wollen die Klopp-Mannen vor Jahreswechsel ungeschlagen bleiben.
Ob Trittbrettfahrer, Glory Hunter oder überschwengliche Medien: Die Reds sind in aller Munde. Der Hype-Train fährt duch ganz Europa und jeder möchte ein Teil dessen sein.
Nach dem eindrucksvollen 4:0-Sieg über Newcastle United am Boxing Day und dem neuerlichen Patzer Manchester Citys, wird Liverpool praktisch von allen Seiten zum ersten Meisterkandidaten der Premier League gemacht.
In der Tat, 51 Punkte nach 19 Spielen ist beeindruckend. Auch die sieben Gegentore sind Ligabestwert. Doch mit Arsenal wartet vor heimischer Kulisse ein harter Brocken, ehe man am 3. Januar bei den “Sky Blues” in Manchester gastiert.
Der Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Zweitplatzierten Tottenham ist schmeichelhaft, aber mehr auch nicht. Es wäre fatal, dies als Sicherheitspolster für schlechte Tage anzusehen.
Wenger-Nachfolger Unai Emery hat die “Gunners” zu einer entschlossenen und schlagfertigen Truppe geformt. Die wettbewerbsübergreifende Siegesserie von 22 Spielen endete erst am 16. Dezember gegen Hasenhüttls Southampton (3:2). Besonders nach dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden in Brighton ist Arsenal auf Wiedergutmachung aus.
Den Unterschied könnten diesmal nicht wie üblich die Offensivreihen beider Teams ausmachen, sondern die Defensive. Wird es wieder der Tag von Virgil van Dijk und Alisson Becker? Es wäre jedenfalls ein krönennder Jahresabschluss. Der beste in der 126-Jährigen Klubgeschichte, aber keine Vorentscheidung im Titelkampf.
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Liverpool muss auch weiterhin ohne Joe Gomez (Unterschenkelbruch), Joel Matip (Schlüsselbein), Alex Oxlade-Chamberlain (Knie), Dominic Solanke (Adduktoren) und Rhian Brewster (Knie) auskommen. Außerdem hat Klopp auf der Pressekonferenz am Freitagnachmittag bestätigt, dass James Milner wegen Schmerzen in der Achillessehne dem Schlagerspiel fernbleiben wird.
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten: Oxlade-Chamberlain könnte im Februar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen – viel früher als zunächst gedacht. Alberto Moreno ist nach Rückenproblemen wieder zu 100 Prozenz fit. Zuletzt kritisierte der Spanier den deutschen Übungsleiter wegen Nichtberücksichtigungen in den verangenen Wochen und Monaten.
Ansonsten wird das Trainerteam nur wenig rotieren, dank der Pause bis 3. Januar. Die Abwehr sollte mit Andy Robertson, Virgil van Dijk, Dejan Lovren und Trent Alexander-Arnold unverändert bleiben.
Im Mittelfeld könnten jedoch Änderungen vorgenommen werden. Fabinho wäre bei einer Offensive aus Pierre-Emerick Aubameyang und Alexandre Lacazette (19 Ligatore) keine schlechte Idee.
Jordan Henderson nährt sich wieder seiner Bestform, auch Gini Wijnaldum weiß in solchen Spielen über sich hinauszuwachsen. Xherdan Shaqiri und Naby Keita sind ebenfalls Optionen im Zentrum. Beide Protagonisten könnten jedoch dem System zum Opfer fallen, wenn es wieder auf ein 4-3-3 hinausläuft.
Die Statistik spricht indessen für den Schweizer. Immer wenn Shaqiri, Salah, Firmino und Mané gemeinsam am Platz standen, fiel alle 28. Minuten ein Tor. Wobei der quirlige Linksfuß das beste Verhältnis zwischen Toren und Minuten aufweist (119).
Emery muss ohne Hector Bellerin, Konstantinos Mavropanos, Rob Holding, Nacho Monreal, Henrikh Mkhitaryan und Danny Welbeck auskommen, die alle verletzungsbedingt passen müssen. Shkodran Mustafi bleibt eine Spieltagsentscheidung.