Trent Alexander-Arnold lebt den Traum eines jeden Jungen an der Merseyside: Spielen für den Herzensklub, ob Liverpool oder Everton spielt dabei keine Rolle. Jeder eifert einer Fußballerkarriere nach.
Der Weg zum Profi war für Alexander-Arnold hart und steinig, gleichzeitig aber auch wie aus einem Hollywood-Film. Der Youngster durchlief alle Jugendstationen in Kirkby und war Kapitän der U16 und U18.
Sein Allrounder-Talent konnte er nach Amtsantritt im Jahr Oktober 2015 vor Manager Jürgen Klopp natürlich nicht verbergen. Unter dem deutschen Übungsleier schaffte er in der darauffolgenden Spielzeit den Sprung in die Profimannschaft der Reds. Er war fortan fixer Bestandteil der Mannschaft und wurde sogar zum Stammspieler.
Die Krönung des sensationellen Aufstiegs erfolgte im vergangenen Sommer, als Alexander-Arnold von Englands Teamchef Gareth Southgate in den Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland einberufen wurde. Inzwischen hat er fünf Länderspiele auf dem Buckel.
Das ehemalige Akademieprodukt zählt mit 20 Jahren unterdessen international bereits zu den fixen Größen auf seiner Position (Markwert 50 Millionen Euro). Der Rechtsaußen kann in der laufenden Saison auf 22 Premier-League-Spiele zurückblicken und sechs Vorlagen vorweisen. Beim 5:0-Triumph über Watford gelang ihm sogar etwas Historisches: “TAA” war mit 20 Jahren und 143 Tagen der jüngste Spieler der Premier-League-Geschichte, dem ein Assist-Hattrick gelang.
Seine Leistungen wurden nur kurz davor gewürdigt, als er im Januar sein Arbeitspapier zu verbesserten Bezügen vorzeitig bis 2024 verlängerte. “Ich bin begeistert und wirklich stolz. Ich fühle mich privilegiert, die Unterstützung und das Vertrauen des Klubs in mich zu haben. Als ein neuer Vertrag auf dem Tisch lag, musste ich nicht lange überlegen”, sagte die Nummer 66 kurz nach der Vertragsunterschrift.
Spenden an lokale Einrichtungen
Sponsoren und Medien reißen sich förmlich um den Jungen. Erst kürzlich unterschrieb Alexander-Arnold auch einen lukrativen Schuh-Deal mit dem US-Sportartikelhersteller Under Armour. Laut dem Liverpool Echo hat der Rechtsverteidiger einen Vierjahresvertrag unterzeichnet, der ihm umgerechnet 6,4 Millionen Pfund (umgerechnet 7,4 Millionen Euro) einbringen soll.
Doch wie geht man mit dieser ganzen Erfolgsgeschichte und dem Hype um? Richtig, am Boden bleiben und seine Wurzeln niemals vergessen. Als Zeichen der Dankbarkeit will der in Liverpool geborene Rechtsverteidiger die vollständige Summe des Kontrakts spenden. Never forget your roots, an dieser Haltung sind schon viele Akteure gnadenlos gescheitert.
Auf Spuren von Steven Gerrard
Konkret soll das Geld in lokale Bauprojekte und Einrichtungen fließen, aber auch in Fußballplätze. Alexander-Arnold und sein Bruder Tyler – gleichzeitig auch sein Agent – wollen schon in der Sommerpause den Prozess in Bewegung setzen, damit die wichtigsten Bereiche der Arbeiterstadt verbessert werden.
Seit Steven Gerrard (1989 – 2015) und Jamie Carragher (1988 – 2013) hat es kein Eigengewächs mehr geschafft sich langfristig und erfolgreich bei Liverpool zu etablieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der “Local Hero” eine äußert enge Beziehung zu den den Anhängern pflegt. Er kennt die Menschen und er weiß, wie die Menschen im Nordwesten Englands denken. Folglich ist für den Shootingstar “A Liverbird upon my chest” nicht nur ein Spruch, sondern eine Lebenseinstellung.
Er ist mit der Region eng verwurzelt und kann sich ein Engagement im Ausland zu einem späteren Zeitpunkt praktisch nicht vorstellen. Das berühmte roter Trikot wird Alexander-Arnold daher noch sehr lange tragen und wer weiß, vielleicht streift er sich irgendwann auch die Kapitänsbinde über.