Jürgen Klopp zog mit Liverpool erneut ins Champions-League-Halbfinale ein und bezeichnete den 6:1-Gesamtsieg über Porto als “großes Statement” des Klubs.
Sadio Mané (26.) eröffnete den Torreigen, ehe die Sturmpartner Mohamed Salah (69.) und Roberto Fimino (77.) nachzogen. Den Schlusspunkt setzte Abwehrboss Virgil van Dijk mit seinem Kopfballtor (84.). Militao (69.) betrieb mit seinem Ehrentreffer lediglich Kosmetik.
Damit kommt es nach Paris St. Germain, SSC Napoli, FK Crvena Zvezda, FC Bayern München und Porto nun zum Duell gegen den FC Barcelona. Zudem kommt es zum Wiedersehen mit Luis Suárez und Philippe Coutinho. Die Katalanen gehen als Favorit ins Rennen. Der Boss äußerte sich nach Abpfiff nicht nur zum Spiel, sondern auch zum Halbfinalgegner.
Jürgen Klopp ob/über …
… das Spiel
Ich bin sehr, sehr glücklich, wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt. Ich sagte ja bereits im Vorfeld, dass es eine schwierige Partie werden wird. Wie kann man nun überrascht sein, dass es schwierig war? Ich wusste es von Anfang an. Es gibt im Fußball eben paar Dinge, die man nicht verteidigen kann, sein es lange Bälle oder die körperliche Herausforderung. Als Verteidiger muss man daher etwas vorsichtiger agieren, denn begeht man ein Foul ist es ein Freistoß oder noch schlimmer ein Strafstoß. Wir haben ein paar Mal versucht, das System zu wechseln, schließlich sind wir zu einem 4-4-1-1 übergegangen, was uns geholfen hat. Wir konnten dadurch Räume schließen und standen kompakter. Wir musste in der ersten halben Stunde viel verteidigen, aber das ist Ordnung, weil es ein Teil des Spiels ist.
In der zweiten Hälfte war klar, dass Porto mit hoher Intensität herauskommen würde, aber gleichzeitig war auch klar, dass sie das Leistungsniveau nicht bis zum Ende durchziehen können. Also war klar, dass wir zu Chancen kommen werden. Wir haben unsere Möglichkeiten effektiv genutzt, das Spiel gewonnen und stehen jetzt im Halbfinale. Es ist unglaublich, zum zweiten Mal in Folge stehen wir Im Halbfinale. Das ist wirklich etwas Unglaubliches.
… das Gesamtergebnis
Ich glaube nicht, dass es ein Ergebnis ist, was beide Spiele widerspiegelt. Im Hinspiel waren wir die bessere Mannschaft, daher ging das 2:0 in Ordnung. Wir hatten das Spiel kontrolliert und dominiert. Aber im Rückspiel war es umgekehrt, Porto hat uns da Leben schwer gemacht. Es ist wirklich schön, Teil eines solchen Spiels zu sein, wenn das Publikum die Heimmannschaft so nach vorne peitscht. Es war eine sehr gute Atmosphäre. Aber wir haben die Tore erzielt und so kann ein solches Ergebnis zustande kommen.
Porto brauchte ein frühes Tor, um ein Momentum zu schaffen. Doch wir haben dagegengehalten und ihnen es nicht gelungen. Wir haben unsere Stärken auch in einem schwierigen Spiel gezeigt, deshalb bin ich sehr glücklich. Niemand interessiert sich für das 6:1. Ich habe nicht darüber nachgedacht und werde auch nicht darüber nachdenken. Was zählt ist der Aufstieg.
… Barcelona bezwingbar ist
Wir stehen im Halbfinale und spielen gegen Barcelona, aber darüber denke ich nicht nach, weil wir am Sonntag auf Cardiff treffen. Wenn ich am Donnerstagmorgen aufwache, wird Barcelona nicht mein erster Gedanke sein. Wir haben noch genug Zeit, um uns über den Gegner Gedanken zu machen. Ich freue mich wirklich auf dieses Duell, aber nicht jetzt. Und ich freue mich für alle Leute im Verein, dass wir erneut im Halbfinale stehen. Das ist ein großes Statement. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs, sie haben geniales geleistet. Wir haben es auf verschiedene Arten gemacht, was es noch spezieller macht. Ich bin wirklich glücklich.
… Lionel Messi zu stoppen ist
Gott sei Dank muss ich mir jetzt darüber keine Gedanken machen, ich habe noch paar Nächte vor mir, bevor ich mich diesem Spiel widme. Ich denke, jeder hat es bisher probiert ihn aufzuhalten, aber niemand kann etwas dagegen tun. Wir werden es trotzdem versuchen und freuen uns darauf. Aber bevor wir nach Barcelona reisen, haben wir noch viele andere Jobs zu erledigen.
… die Entscheidung, Divock Origi vor Firmino starten zu lassen
Bobby hatte absolut keine Fitnessprobleme, und damit er erst gar keine bekommt, haben wir mit Divock begonnen. Da wir als Einheit nicht konsequent verteidigt haben, mussten wir zur Halbzeit Änderungen vornehmen. Es war eine taktische Entscheidung und war nicht gegen Divock gerichtet. Er ist in einer unglaublichen Verfassung, was er im Training immer wieder unter Beweis stellt.