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Kommentar: This Means More

Wir schreiben den 10. Mai 2019: Morgen geht es das letzte Mal für diese Saison nach Liverpool, zum letzten Spiel gegen Wolverhampton. Die Vorfreude könnte kaum größer sein – vor allem nach diesem unfassbaren Champions-League-Semifinale gegen den großen FC Barcelona vergangenen Dienstag.

Was war/ist das nur für eine verrückte Saison? Liverpool ist wieder in aller Munde und hat sich in den vergangenen Jahren, unter der Führung von Jürgen Klopp, wieder zu einer festen Größe im europäischen Klubfußball entwickelt. Jeder möchte plötzlich ein Teil davon sein und an jeder Straßenecke findest du plötzlich (wieder) Liverpool-Fans. Doch das war nicht immer so.

Wie alles begann

Man könnte nun bis zum 3. Juni 1892 ausholen – das offizielle Gründungsdatum des Liverpool Football Clubs – doch das wäre dann doch etwas zu weit gefasst. Beginnen wir also mit meinem persönlichen Anfang, was die Reds angeht.

Als Kind der 90er Jahre wurde ich in einer Zeit geboren, in der Liverpool – was Titel angeht – nicht sonderlich erfolgreich war. Der letzte Meistertitel datiert aus der Saison 1989/90 – vier Jahre vor meiner Geburt. Was bringt ein Kind also dazu, Fan des Liverpool FC zu werden? Bei vielen ist es der Einfluss der Eltern oder Freunde, Geschichten aus den glorreichen Zeiten, die man von Menschen erzählt bekommt.

Fußball lag schon immer in meiner DNA und als ich die Mythen der Reds und ihren Fans hörte, wurde mein Interesse geweckt. Die Spiele wurden aufmerksam verfolgt und mit fortschreitendem Alter und Verständnis für das Spiel, immer intensiver. Die Leidenschaft für den Verein und alles wofür er steht, wurde spätestens bei Spielen wie dem Champions League Finale 2005 endgültig entfacht.

Doch was davor und danach kam, war – und so ehrlich muss man sein – nicht unbedingt erfolgreich, die ganz große Silverware blieb – bis auf wenige Ausnahmen – wie den UEFA-Pokal 2001 und den FA-Cup-Gewinn 2001 und 2006 leider aus (Titel wie: Supercup 2001 und 2005; Ligapokal 1995, 2001, 2003, 2012; Charity Shield 2001 und 2006 sind aus der Sicht der meisten Fans und Medien eher eine Begleiterscheinung).

Und dennoch schaut man sich Spiel um Spiel an, fiebert mit und freut sich über jeden Punkt, jede gut gemachte Platzierung in der Tabelle sowie internationale Startplätze. Man saugt das Feeling dieses Vereins auf und wenn man einmal die heiligen Mauern der Anfield Road betreten hat (bei mir war dies 2013 der Fall), verbreitet sich der Liverpool FC in jede Zelle deines Körpers, in jedes einzelne Blutkörperchen und lässt einem nicht mehr los.

Jahr um Jahr kehrt man zurück und bekommt jedes Mal aufs Neue Gänsehaut beim Ertönen von „You’ll Never Walk Alone“. Wie die Saison 2013/14 endete, haben wir alle noch vor Augen als wäre es gestern gewesen. Wie viele Herzen sind damals zerbrochen – unzählige. Doch es wäre nicht Liverpool, wenn wir nicht wieder aufstehen würden.

2015/16 übernahm schließlich Jürgen Norbert Klopp das Zepter und formte über drei Jahre ein unglaubliches Team, nicht jedoch ohne weitere Rückschläge einstecken zu müssen – niemand hat die Finalniederlagen im Ligapokal und der Europa League 2016 sowie in der Champions League vergangenes Jahr vergessen. Letzteres schmerzte am meisten.

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