Liverpool hat seine beeindruckende Heimserie in der Premier League ausgebaut und seine Titelhoffnungen untermauert. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp gewann gegen den Erzrivalen Manchester United nach einem furiosen Auftritt verdient mit 4:0 (2:0) und übernahm vorübergehend die Tabellenführung in Englands Oberhaus.
Luis Diaz (5. Minute), Doppeltorschütze Mohamed Salah (22./85.) und Sadio Mané (68.) trafen für die Reds, die damit weiterhin Chancen auf vier Saison-Titel – das Quadrupel – haben. Das Hinspiel hatte die Klopp-Elf sogar mit 5:0 gewonnen. Ein Gesamtscore von 9:0. Seit März 2021 sind die Reds im eigenen Wohnzimmer nun schon ungeschlagen.
Manchester United konnte in Anfield allerdings nicht in Bestbesetzung antreten. Edinson Cavani, Scott McTominay, Luke Shaw, Raphael Varane und Fred reisten gar nicht erst mit nach Liverpool. Auch Cristiano Ronaldo stand aus persönlichen Gründen nicht auf dem Platz.
Bewegende Gäste für CR7
Die Fans der Reds im Stadion bekundeten dem Portugiesen in der 7. Minute mit einer bewegenden Aktion ihre Anteilnahme: Sie spendeten 60 Sekunden lang Beifall und brachten damit ihre Unterstützung für Ronaldo und dessen Partnerin Georgina Rodriguez nach deren schwerem Schicksalsschlag zum Ausdruck. Der 37 Jahre alte Ronaldo trauert mit seiner Partnerin um den gemeinsamen Sohn.
Die Fan-Aktion in der 7. Minute spielt darauf an, dass der Superstar seit Jahren im Verein und in der Nationalmannschaft die Rückennummer 7 trägt. Alle Profis von Liverpool und Manchester spielten mit Trauerflor.
Klopp begeistert – Rangnick konsterniert
„Das passiert nicht oft und das wird auch nicht mehr oft passieren“, sagte Liverpool-Trainer Klopp über die insgesamt neun Tore in den beiden Ligaspielen. „Es ist aber auch eine außergewöhnliche Situation, weil Manchester United nicht gut drauf ist und mehr oder weniger ohne das übliche Mittelfeld gespielt hat.“
Weniger Grund zur Freude hat United-Coach Ralf Rangnick. Rangnick machte deutlich, wie viel sich in Manchester ändern muss, um zukünftig wieder auf dem Niveau Liverpools agieren zu können. „Man muss einfach akzeptieren, dass sie sechs Jahre Vorsprung haben. Als Jürgen Klopp gekommen ist und all die Veränderungen gemacht wurden, das hat den Klub – und auch die Stadt – auf ein ganz neues Level gehoben.“
„Das muss hier auch passieren in den kommenden Transferfenstern“, so Rangnick, der nach der Saison seinen Posten als Interimstrainer abgibt und dann als Berater für United fungieren soll. Für Rangnick sei klar, dass „sechs, sieben, acht, vielleicht zehn neue Spieler“ kommen müssten.