Die Champions League Auslosung geriet am Montagnachmittag fast zur Nebensache, nach dem nun bekannt wurde, dass Klubbesitzer John W. Henry Liverpool angeblich zum Verkauf anbietet und dementsprechende Angebote einholt.
Einem Bericht von „The Athletic“ zufolge soll die Fenway Sports Group die Finanzunternehmen „Goldman Sachs“ und „Morgan Stanley“ beauftragt haben, den Verkaufsprozess zu unterstützen. „Eine vollständige Verkaufspräsentation für interessierte Parteien“ sei bereits erstellt worden.
Clickbait oder Wahrheit?
Ob die FSG nach Klopps Vertragende im Jahr 2026 möglicherweise nicht mehr Eigentümer ist, geht aus dem Bericht von David Ornstein aber gar nicht hervor, ein Verkauf ist derzeit offen. Vielmehr ist man nicht abgeneigt, neue Investoren ins Boot zu holen, wie es schon „RedBird Capital Partners“ rund um Lakers-Basketballer LeBron James ist.
„RedBird Capital Partners“ erwarb im Jahr 2021 Anteile in Höhe von 735 Millionen US-Dollar und stieg dadurch zum drittgrößten Anteilseigner des in Boston ansässigen globalen Sport-, Unterhaltungs- und Immobilienplattform ein.
Mit der Finanzspritze wurde unter anderem der Ausbau der Tribüne „Anfield Road End“ vorangetrieben, wodurch sich die Zuschauerkapazität auf etwa 61.000 erhöhen wird. Auch war das Geld für den Transfermarkt eingeplant.
Auf Anfrage von „“The Athletic“ hielt sich die Fenway Sports Group in ihrem Kommentar bedeckt. „Die FSG hat häufig Interessensbekundungen von Dritten erhalten, die Anteilseigner in Liverpool werden wollen. Die FSG hat stets betont, dass wir unter den richtigen Bedingungen neue Aktionäre in Betracht ziehen würden, sollte es im besten Interesse von Liverpool als Verein sein.“
Finanzinsider wiederum wollen wissen, dass Henry den Verkaufsprozess nicht öffentlich machen möchte, um den Verkaufspreis stabil zu halten. Wie auch immer, das Verhältnis zwischen der FSG und Fans ist nach wie vor zerrüttet.
Nein zur Super League
Zuletzt entschuldigte sich Henry in einem Video bei den Fans, der im Hintergrund mit Real-Präsident und gleichzeitig CEO der Super League Florentino Pérez über einen Beitritt in die neue Millionen-Liga verhandelte. Nach heftigen Protesten ruderte Henry letzten Herbst zurück und legte die Super-League-Pläne ad acta.
Die Fenway Sports Group, der unter anderem auch das Baseball-Team der Boston Red Sox in der MLB gehört, übernahm 2010, nach dem Abgang von Thomas Hicks und George Gillett, die Kontrolle über die Reds. Liverpool zählt inzwischen zu den fünf wertvollsten Fußballklubs der Welt.
Noch im vergangenen Mai hatte Tom Werner erklärt, dass die FSG den Verein mit Jürgen Klopp als Langzeitprojekt sehe: „Wir sind hungrig, mehr Trophäen für den Verein zu gewinnen.“