Liverpools Angreifer Roberto Firmino muss nach der “Causa Holgate” mit keinen weiteren Sanktionen rechnen. Der englische Fußballverband FA hat im Sinne des Beschuldigten die Untersuchung abgeschlossen und keine Beweise vorgefunden.
In einer öffentlichen Erklärung, teilte die FA mit, dass die Aussagen von Spielern, Offiziellen beider Klubs und des Schiedsrichtegespanns untersucht wurde. Keiner der Befragten habe angebliche rassistische Wörter wahrgenommen, wovon Everton-Verteidiger Mason Holgate bis dato felsenfest überzeugt war.
Holgate selber, der in der Vergangenheit mit homophoben Tweets aufgefallen war, löschte seinen Twitter-Account kurz nach dem angeblichen Vorfall in Anfield.
Was war passiert?
Der Vorfall ereignete sich Anfang Januar, als die Reds in der dritten Rundes des FA-Cups gegen Everton einen 2:1-Heimsieg feierten. Nach einem übermotivierten Einsteigen Holgates, suchte der Brasilianer daraufhin wutentbrannt den Kontakt zum Youngster. Dieser wiederum will bei einem hitzigen Wortgefecht rassistische Wörter gehört haben. Schiedsrichter Bobby Madley konnte beide Streithähne mit Mühe auseinanderhalten.
Nun stellt sich also heraus, dass Holgate bewusst gelogen hat oder sich nur gelegentlich die Ohren säubert. So oder so, Schimpftiraden mit Rassismus gleichzustellen ist nicht nur dumm, sondern auch ziemlich uncool. Reds-Nachwuchstalent Rhian Brewster weiß ein Lied über echten Rassismus zu singen.
FA-Statement
Nach Prüfung aller verfügbaren Beweise, halten wir es für nicht ausreichend eine Anklage gegen Firmino zu erheben.
Wir sind jedoch voll und ganz überzeugt, dass die Behauptung von Holgate mit bestem Wissen und Gewissen gemacht wurde. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass es sich um eine absichtlich falsche oder böswillige Behauptung handelt.
Wir nehmen weiterhin alle Vorwürfe in Form von Diskriminierungen sehr ernst und würden alle Teilnehmer bitten, die davon betroffen sind, solche Vorfälle zu melden. Holgate und Everton haben richtig gehandelt.
Wir erhalten jede Saison eine erhebliche Anzahl von Beschwerden und untersuchen gründlich alle Anschuldigungen. Wenn jedoch nach Prüfungen keine eindeutigen Beweise gefunden werden können, kann nicht in jedem Fall eine Anklage erhoben werden.
Liverpool reagiert
“Wir danken Roberto für die Art und Weise, wie er sich in diesem schwierigen Prozess verhalten hat. Eine derart schwerwiegende Anschuldigung war in diesem Zeitraum für ihn und seine Familie schädlich.”
“Sowohl der Verein als auch der Spieler waren von Anfang an voll und ganz der Meinung, dass eine Untersuchung erforderlich ist, die gründlich und robust sein sollte.
“Roberto hat vollständig zusammengearbeitet und zeigte durchgehend Bereitschaft, die Dinge richtigzustellen. Wir sind überzeugt, dass das Ergebnis den Spieler entlastet, jemals eine rassistische oder diskriminierende Sprache verwendet zu haben.”