Liverpools Angriffshoffnung Rhian Brewster musste in den vergangenen Wochen und Monaten einiges einstecken: Zwei Verletzungen und rassistische Anfeindungen.
Der talentierte Stürmer verletzte sich Mitte Januar im U23-Spiel gegen Manchester United am Sprunggelenk. Eine erfolgreiche Operation war die Folge. Ursprünglich ging man von etwa vier Monaten Ausfallzeit aus. Doch angesichts genauerer Untersuchungen der Teamärzte, wurde ein zweiter Eingriff am Knie durchgeführt.
Demnach wird der 17-Jährige mindestens bis zur Pre-Season im kommenden Sommer ausfallen. Für U23-Cheftrainer Neil Critchley aber kein Grund zur Besorgnis. “Die Knieoperation ändert nicht viel am Rehabilitationsprogramm”, sagt Critchley. “Es muss zur gleichen Zeit passiert sein, als er sich am Knöchel verletzte. Der Knöchel war das primäre Problem, allerdings hat auch das Knie etwas abgekommen.”
“Ob Rhian zur Vorbereitungssaison wieder fit sein wird, wissen wir noch nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Er hat nun ein paar Monate Reha vor sich, dann werden wir eine Zwischenbilanz in der Entwicklung ziehen. Er bekommt jede Unterstützung.”
Brwester nahm die Einladung von Jürgen Klopp an, seine Rehabilitation bei den Profis in Melwood zu absolvieren. Seine Teamkollegen in der Akademie hat er jedoch nicht im Stich gelassen. Für eine Partie unterbrach er sein Comeback, um seine Mitspieler zu unterstützen.
Mangelnde Aktivität: Rhian Brewster im Kampf gegen Rassismus
Anklage der UEFA fallen gelassen
Der U17-Weltmeister war kürzlich in einer von der UEFA durchgeführten Untersuchung von Rassismusvorwürfen involviert.
Brewster hatte behauptet, dass Spartak-Spieler Leonid Mironov ihn im Spiel der UEFA Youth League im vergangenen Dezember rassistisch beleidigt zu haben. Der europäische Fußballverband konnte jedoch keine ausreichenden Beweise finden, um eine Anklage zu erheben.
“Nach Abschluss seiner aller Ermittlungen, konnten keine Beweise gefunden werden, die die Anschuldigungen bestätigen, die vom Liverpool-Spieler Rhian Brewster in gutem Glauben gemacht wurden”, erklärte die UEFA am Mittwochnachtmittag in einer Aussendung.
Heftige Kritik
Kick It Out, die wichtigste Anti-Rassismus-Organisation des englischen Fußballs, hat den im schweizerischen Nyon ansässigen Verband heftig kritisiert und zeigte sich “zutiefst enttäuscht”.
“Dieses grundlegende gesellschaftliche Problem wird noch dadurch verschärft, dass Maßnahmen in Bezug auf rassistische oder diskriminierende Vorfälle selten sanktioniert werden. Die aktuelle Situation ist nicht hinnehmbar.”
We have released the following statement in response to @UEFA's investigation into allegations of racist abuse towards @LFC striker Rhian Brewster.
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— Kick It Out (@kickitout) March 7, 2018