Liverpool will gegen Roter Stern in Belgrad am Dienstagabend (18.55 Uhr live auf DAZN) in der Champions League bestehen, um die Tabellenführung weiter auszubauen.
Nach dem 4:0-Kantersieg an der Anfield Road vor zwei Wochen, wollen die Klopp-Mannen im Hexenkessel des Rajko-Mitić-Stadions den Grundstein für das Achtelfinale legen. Das 1:1-Unentschieden am Samstag bei Arsenal war ein Ergebnis, mit dem man leben kann, dennoch war bei den Reds leichte Frustration zu spüren. Zumal Manchester City nach einem 6:1-Sieg über Southampton mit zwei Punkten Vorsprung davonzog.
Aber, viel Negativität ist nicht angebracht, da Liverpool in der Premier League immer noch ungeschlagen ist. Auch müssen Fans realisieren, dass das Offensivspiel noch nicht die gleiche Power wie noch in der Vorsaison hat. Dafür wurde die Defensive rund um Abwehrboss Virgil van Dijk bewusst gestärkt. Die Quote gibt dem Trainerteam Recht.
Gefürchtete Fans
Im Gegensatz zum Heimspiel an der Merseyside, erwartet die Reds in Belgrad ein heißblütiges Publikum. Die Atmosphäre im “Marakana” darf keinesfalls unterschätzt werden, wie auch Klopp in der Pressekonferenz in der serbischen Hauptstadt nochmals betonte. “Die Kombination aus Fußball und Atmosphäre ist gefährlich”, sagte der 51-Jährige Übungsleiter.
Roter Stern hat nur eins der letzten 14 Heimspiele in europäischen Wettbewerben verloren. Das torlose Unentschieden gegen Napoli im September ist der Beweis dafür, dass das Spiel vor heimischer Kulisse für Liverpool kein Selbstläufer werden wird. Nichtsdestotrotz ist ein weiterer Triumph in der Gruppe C nahezu Pflicht. Liverpool (6) Napoli (5) und Paris Saint-Germain (4) trennen nur zwei Punkte.
Buvač wurde nicht zu Rate gezogen
“Wenn jemand weiß, was Atmosphäre bewirken kann, dann ist es Liverpool. Es handelt sich aber nicht um die letzte Chance, wir haben noch zwei weitere Spiele und müssen uns keinen zusätzlichen Druck aufbauen”, fuhr Klopp fort. Sollten seine Spieler dennoch nicht wie gewünscht den Matchplan umsetzen, könnte eventuell der eine oder andere Spruch fallen. “Ich kenne nur paar serbische Schimpfwörter, aber diese wollen sie bestimmt nicht hören”, fügte Klopp hinzu.
Inzwischen dürfte das Trainerteam viel über den serbischen Rekordmeister und Tabellnführer erfahren haben, auch ohne Ratschläge von Noch-Co-Trainer Željko Buvač. “Mit Željko habe ich über Roter Stern nicht gesprochen”, so Klopp. Wie es generell mit der Personalie Buvač weitergeht ist nicht bekannt. Offiziell ist der introvertierte Serbe noch als Mitarbeiter gelistet.
Der 57-Jährige zog sich vergangenen April aus “persönlichen Gründen” aus dem Tagesgeschäft zurück. Beobachter sind sich indes einig, Buvač habe sich mit Klopp nach 17 Jahre “Ehe” endgültig überworfen. Seinen Platz übernahm nach einer Rückholaktion vor Saisonbeginn Pepijn Lijnders.
Champions League: Liverpool ohne Xherdan Shaqiri nach Belgrad aufgebrochen
Team News
Wie am Nachmittag bereits von uns berichtet, ist die Mannschaft aus politischen Gründen ohne Xherdan Shaqiri nach Belgrad geflogen. Klopp wolle dabei den Spieler selbst als auch seine Mitspieler vor weiteren Störfeuern schützen. Eine kluge Entscheidung, da man sich nun ausschließlich auf den Fußball konzertieren kann.
Es ist davon auszugehen, dass Dejan Lovren angesichts seiner Erfahrung in die Innenverteidigung zurückkehrt und Joe Gomez erneut als Rechtsverteidiger aushelfen wird. Trent Alexander-Arnold dürfte vorerst nur die Zuschauerrolle bleiben. Gegen Arsenal erwischte das 20-Jährige Eigengewächs nicht seinen besten Tag.
Im Mittelfeld erhalten Georginio Wijnaldum, James Milner, Fabinho und Adam Lallana Support von Naby Keita. Nach einer dreiwöchigen Verletzungspause (Oberschenkel) ist der Ex-Leipziger wieder einsatzbereit. Für Jordan Henderson hingegen kommt der vierte Spieltag in der Königklasse etwas zu früh. Der Kapitän ist wie Shaqiri und Nathaniel Clyne (Krankheit) in Melwood geblieben. Seine Rückkehr wird für Sonntag gegen Fulham angepeilt.
Im Angriff ist Edeljoker Daniel Sturridge eine Option für den Fall, dass Klopp das Bedürfnis hat, Roberto Firmino nach einer Reihe von unterdurchschnittlichen Leistungen eine Verschnaufpause zu verordnen. Der Trainer der Hausherren Vladan Milojevič kann wieder aus dem Vollen schöpfen – unter anderem sind Mittelfeldspieler Marko Marin und Linksverteidiger Milan Rodić wieder fit.