Nach 2:1-Niederlage gegen Wolverhampton erläuterte Jürgen Klopp die Gründe für das frühes Aus in der dritten Runde des FA Cups. Der Manager nahm vor Anpfiff der Partie neun Änderungen in seiner Startelf vorgenommen vor – und musste nach nur sechs Spielminuten neuerlich umstellen.
Die Auswechslung von Dejan Lovren (6.) führte dazu, dass Ki-Jana Hoever mit 16 Jahren und 354 Tagen überraschend sein Profidebüt feierte und gleichzeitig der jüngste Spieler in der Klubgeschichte war, der im ältesten Pokalwettbewerb eingesetzt wurde.
Jürgen Klopp über/ob
… ob neun Änderungen nötig waren
Es war aus verschiedenen Gründen. Nach dem City-Spiel hatten wir einige Spieler, die mit typischen Symptomen zu kämpfen hatten, die man zu dieser Jahreszeit eben hat. Einige davon gehörten nicht mal dem Kader gegen City an. Alle Spieler, die heute nicht dabei waren, hatten kleine Probleme – bis auf Alisson. Sowohl Lallana als auch Hendo waren in unseren Plänen. Dejan war eigentlich nicht geplant, er war für die Bank geplant. Nach seiner Auswechslung wollten wir das Spiel kontrollieren, weil die Konstellation am Platz völlig neu war – besonders defensiv. Der Wind war jedoch keine große Hilfe, um ehrlich zu sein. Offensichtlich hatten alle Spieler auf dem Rasen Schwierigkeiten, den Ball zu kontrollieren, wie Fehlpässe waren die Folge. Beide Teams haben viele Bälle verloren und ein Verlust führte eben zu diesem Gegenangriff, wo Wolverhampton in Führung ging.
Im zweiten Durchgang wollten wir uns neu sortieren und für positive Impulse setzen. Die Herangehensweise war jedenfalls besser als in der ersten Hälfte. Wir haben den Ausgleich erzielt, aber mit dem Wind im Rücken gingen sie durch Neves wieder in Führung – ein schöner Schuss. Wir haben anschließend noch den Pfosten getroffen und die Geschichte des Spiels war damit beendet. Wir haben noch Mo und Bobby eingewechselt, aber durch die Intensität der letzten Spiele war es nicht möglich, nochmals mit dem Trio zu beginnen. Nur Dejan hatte in den letzten drei oder vier Wochen viele Spiele bestritten. Deshalb war in den ursprünglichen Plänen kein Thema. Hendo und Lallana haben sich gestern leicht verletzt und Millie war kam erst von einer Verletzung zurück. Eine Situation, die nicht cool ist.
… den Einsatz der Akademiespieler
Ich bin nicht sicher, was alle gesagt hätten, hätte ich Fabinho und Ki-Jana von Beginn an gebracht. Wahrscheinlich hätten mir ein paar kluge Köpfe vorgeworfen, ich würde den Wettbewerb nicht respektieren. Natürlich ergibt es keinen Sinn, einen 16-Jährigen in die Startaufstellung zu stellen. Eigentlich sollte man warten, bis er komplett dafür bereit ist. Aber dann kam er und hat sich gut geschlagen. Manchmal geht es nur um Qualität und nicht darum. wie alt man ist.
Wir sind nicht hier, um den neuen Weltrekord für das jüngste Team aufzustellen. Die Jungs trainieren mit uns, weil wir denken, dass sie die Qualität besitzen im Profikader zu stehen. Wenn wir im Training 10 gegen 10 spielen, gehören sie dem anderen Team an und spielen viel besser als heute.
Die Partie begann uncool, dass die Stimmung sofort veränderte. Wenn der Trainer von draußen Befehle erteilt, aber der Wind aus allen Richtungen bläst, kann man als junger Spieler schon nervös werden. Zudem hatten sie keinen Rhythmus. Diese Jungs haben gespielt, weil sie in unserem Kader angehören und die Qualität besitzen, das ist alles. Heute haben sie ihren Job erledigt und das ist in Ordnung.
… die Leistungen der erfahrenen Spieler
Ihr wollt doch alle diese Menge an Spielen, also fragt mich bitte nicht, ob das richtig ist oder nicht. Wir waren bisher sehr erfolgreich, aber heute haben wir verloren, weil wir einige Wechsel vornehmen mussten. Nicht nur deshalb, sondern auch weil der Gegner zwei Tore geschossen hat. Das ist die Geschichte des Abends. Es liegt in meiner Verantwortung. Die Spieler stehen im Kader, weil sie gut genug sind. Es geht aber auch um Spielrhythmus, den sie nicht hatten. Kann Divock einen Rhythmus haben? Nein, nicht wirklich. Daniel vielleicht ein bisschen mehr. Auch Alberto kann keinen Rhythmus haben. Sowas kann sich gegen einen harten Gegner bemerkbar machen. Wir haben vor einigen Wochen gegen Wolverhampton hier gespielt und der Sieg war ein wirklich hartes Stück Arbeit.
Ich erwarte von meinen Spielen immer viel mehr. Aber hätten sie heute mehr liefen können? Da bin ich mir nicht zu 100 Prozent sicher. Meine Aufgabe besteht jetzt nicht daran zu sagen, der und der Spieler war nicht gut genug, weil ich weiß, dass meine Spieler es viel besser können. Ich musste Änderungen verschiedenen Gründen im Kader vornehmen und nicht, weil ich einen Blick darauf werden wollte, wie das funktioniert.