Liverpool steht unter Druck: Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Leicester City in der Vorwoche und dem Sieg von Manchester City gegen Arsenal (3:1), dürfen sich die Reds gegen West Ham United am Montagabend keinen weiteren Patzer mehr leisten.
Das Titelrennen ist in der Premier League voll im Gange. Nicht nur City (59 Punkte) hat gepunktet, auch Tottenham (57) sitzt mit nur vier Punkten Abstand Liverpool (61) gefährlich im Nacken.
Das Remis gegen Leicester an der Anfield Road war harter Rückschlag, wenn man bedenkt, dass die Möglichkeit verpasste wurde auf sieben Punkte davonzuziehen.
Doch auf der anderen Seite befindet sich das Team von Jürgen Klopp noch immer in der Pole-Position und kann mit einem „Dreier“ gegen die Hammers den Punkteabstand auf die Jäger wieder vergrößern. Wichtig ist jetzt auch kühlen Kopf zu bewahren und jegliche mediale Außenscheinwerfer auszublenden.
Mit West Ham trifft man im seelenlosen London Stadium auf eine Art Punktelieferant. In den letzten vier Pflichtspielen kassierte der Tabellenzwölfte insgesamt 16 Gegentore. Die Ergebnisse waren je 4:0 und 4:1.
Doch was Rafa Benitez für Liverpool ist, ist Manuel Pellegrini für Manchester City. Der ehemalige Meistertrainer übernahm nach einem kurzen Moyes-Intermezzo West Ham im Mai 2018. Er wird daher alles daransetzen, um den Gästen von der Merseyside ein Bein zu stellen.
Die Statistik sprich allerdings gegen den Chilenen. In sechs Trainerduellen gewann Pellegrini gegen Klopp nur ein Spiel. Der deutsche Übungsleiter feierte indessen vier Siege.
Statistiken hin oder her, Liverpool muss unter Flutlicht beweisen, dass Nervosität oder gar Panik ein Fremdwort ist. Fußball-England will Liverpool fallen sehen, doch diesen Gefallen darf ihnen um keinen Preis machen.
Team News
Trent Alexander-Arnold und Joe Gomez sind immer noch verletzt. Letzterer muss sich einer Operation unterziehen, wie heute Vormittag vom Klub bestätigt wurde. “Es ist ein Schlag für den Jungen und für uns – weil er sich vor der Verletzung in einer fantastischen Form befand”, sagte der 51-Jährige ernüchternd und fügte hinzu: „Wird werden kein Risiko eingehen, deshalb erledigen wir diese Prozedur und er zurückkehren, wenn er bereit ist.”
Bei Alexander-Arnold sieht die Sachlage schon viel positiver aus. Das Eigengewächs soll spätestens am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Bournemouth wieder im Kader stehen. Alex Oxlade-Chamberlain ist frühestens ab Mitte März ein Thema.
Nach der verbüßten gelbsperre nimmt James Milner den Platz des Rechtsverteidigers ein. Virgil van Dijk, Joel Matip und Andy Robertson komplettieren die Abwehr. Dejan Lovren hat Schmerzen an der Achillessehne und ist erst gar nicht nach London mitgereist.
Nach der Aushilfe gegen Leicester kehrt Jordan Henderson wieder ins Mittelfeld zurück. Dabei muss sich das Trainerteam zwischen dem Skipper, Fabinho, Gini Wijnaldum und Naby Keita entscheiden. Angesichts des Formtiefs von Xherdan Shaqiri könnte der Ex-Leipziger auf links bleiben.
Seit dem Doppelback gegen Manchester United im vergangenen Dezember ist der Schweizer weitgehend untergetaucht. Nach 5 von 7 Starteinsätzen hat der quirlige Flügelspieler nur ein Tor und ein Assist zu Buche stehen. Gegen die „Foxes“ konnte der Nationalspieler keinen einzigen Schuss verzeichnen. Der Zauber scheint vorerst verflogen zu sein.
Daher wird Klopp wieder zum altbewährten 4-3-3 zurückkehren. Wo es neben Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané für keinen weiteren Teamkollegen mehr Platz gibt. Vor allem der Ägypter fühlt sich in dieser Konstellation pudelwohl: Salah war in drei Spielen gegen West Ham an fünf Toren beteiligt (4 Tore/1 Assist).
Manuel Pellegrini muss ohne Fabian Balbuena, Winston Reid, Jack Wilshere, Carlos Sanchez, Samir Nasri, Andriy Yarmolenko, Lucas Pérez und Manuel Lanzini auskommen. Ein Einsatz von Marko Arnautović entscheidet sich eine Stunde vor Anpfiff. Der Österreicher liebäugelte zuletzt mit einem Wechsel ins Reich der Mitte.