Nachdem mehr als unnötigen Foul von Sevillas Joris Gnagnon (22) an Yasser Larouci (18), wollte Liverpool-Cheftrainer Jürgen Klopp im Anschluss der 1:2-Niederlage keine Schlagzeilen produzieren.
Im zweiten Spiel der US-Tour zog Liverpool in Boston erneut den Kürzeren. Aber am Ergebnis waren nur die wenigsten interessiert, da Larouci nach einem Foul mit der Trage vom Platz abtransportiert werden musste. Dafür wurde Gnagnon in der 76. Spielminute mit glatt Rot vom Platz gestellt.
Es bleibt abzuwarten, wie schwerwiegend die Verletzung des Youngsters ist, auch wenn Klopp in der anschließenden Pressekonferenz leichte Entwarnung geben konnte. „Er hatte Glück“, so Klopp gegenüber den Medienvertretern. „Er trifft ihn mit voller Wucht und wenn er ihn an einer anderen Stelle erwischt hätte, wäre die Sache vorbei gewesen.“
Storys ohne Schlagzeilen
„Ich würde Schlagzeilen kreieren, wenn ich aussprechen würde, was ich über die Situation denke. Also würde ich es in der frühen Saisonphase bevorzugen, wenn ihr ohne Schlagzeilen eure Storys zum Spiel schreibt. Was auch immer ich sage würde, es wäre eine Schlagzeile.“
„Ich weiß es nicht zu 100 Prozent, aber es sieht so aus, als ob Yasser Glück gehabt hätte, aber wir müssen natürlich noch abwarten. Er konnte nicht mehr weiterspielen. In der Umkleidekabine war er in Ordnung.“
Mit Harry Wilson beklagte Liverpool noch einen weiteren Verletzten im Testspiel. „Er hat einen Schlag gegen den Kiefer und einen Finger ins Auge bekommen, das war nicht so cool“, fügte Klopp hinzu. „Das Spiel hätte besser sein können.“
„Aber im Allgemeinen mag ich keine übermäßig harten Spiele. Die Herausforderung besteht darin, den Ball zu erobern. Dafür gibt es Regeln. Aber wie gesagt, keine Schlagzeilen, sonst werde ich nie wieder Urlaub in Spanien machen können. Daher möchte ich nichts weiter dazu sagen.“
Für den Schwarzwälder dürfe es wohl das letzte freiwillige Aufeinandertreffen mit den Andalusiern gewesen sein. „Ich kann niemandem die Schuld für unsere Gegner geben, schließlich habe ich die Vorbereitung geplant.“
Lopetegui fragt nach
Neo-Coach Julen Lopetegui wäre auch gerne ohne solche hässlichen Szenen ausgekommen. „Ich mache mir Sorgen um den Spieler und habe bei Jürgen Klopp nachgefragt, wie es ihm geht. Er sagte mir, der Spieler sei weitgehend in Ordnung und habe keine schwere Verletzung erlitten. Deshalb freue ich mich darüber.“
Auch der französische Übeltäter musste auf Druck zum Rapport und entschuldigte sich im Anschluss via Social Media. Er bezeichnete seine Tat als „abscheulich“. „Ich möchte mich öffentlich in aller Form bei Liverpool, der Familie des Spielers und den Anhängern des Vereins entschuldigen“, schrieb Gnagnon.
„Was auch immer der Grund sein mag, es war eine abscheuliche Tat auf einem Fußballfeld. Alle meine Gebete richten sich an den Spieler und dessen Familie.“ Larouci verließ den Fenway Park mit einer Fuß-Orthese. Der Linksverteidiger wird sich am Montagmorgen (US-Zeit) einer näheren medizinischen Untersuchung unterziehen.