Dem englischen Spitzenreiter der Premier League Liverpool droht wegen eines peinlichen Fehlers das Aus im nationalen Pokalwettbewerb.
Der Klub des deutschen Erfolgstrainers Jürgen Klopp soll beim 2:0-Sieg in der dritten Runde des Ligapokals (Carabao Cup) bei MK Dons am vergangenen Mittwoch einen nicht spielberichtigten Spieler eingesetzt haben. Obwohl die Identität des Akteurs noch nicht bekannt ist, soll es sich Medienberichten zufolge um Pedro Chirivella handeln, der zu einem Kurzeinsatz kam.
Chirivella wurde im Januar an den spanischen Zweiligisten Extremadura UD ausgeliehen, doch ein administrativer Fehler bei der Abwicklung seines potentiellen Wechsels, zwang den Valencianer für den Rest der Saison 2018/19 nicht mehr seiner Arbeit nachgehen zu können.
Ursprünglich wollte der 22-Jährige Mittelfeldspieler auch die Zelte an der Anfield Road abbrechen, blieb jedoch im Klub und absolvierte erstmals seit 2016 gegen Milton Keynes wieder ein Spiel für die erste Mannschaft – offensichtlich ein fataler Fehler. Chirivella soll schlicht und einfach keine gültige Spielerlaubnis besitzen.
Liverpool hat einen “potenziellen Verwaltungsfehler bei einem unserer Spieler” zugegeben. Gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) heißt es weiter: “Wir prüfen derzeit die Angelegenheit und befinden uns mit dem Verband im Austausch. Bis zum Abschluss des Prozesses werden wir keine weiteren Kommentare abgeben.”
Klopp hatte gegen den Drittligisten eine außergewöhnlich junge Mannschaft mit vier Teenagern aufgeboten. Darunter auch Harvey Elliott, der mit 16 Jahren und 174 Tagen als jüngster Start-Debütant in die Klubgeschichte einging.
Ausschluss unwahrscheinlich
Dass die Reds tatsächlich aus dem Ligapokal ausgeschlossen werden, gilt indessen als unwahrscheinlich. Im Jahr 2014 unterlief Sunderland ein ähnlicher Fehler, weil der südkoreanische Nationalspieler und heutige Mainz-Profi Dong-Won Ji eingesetzt wurde, obwohl dieser noch keine internationale Freigabe besaß. Über die “Black Cats” wurde damals eine Geldstrafe verhängt.
Zudem bedeutet der Achtelfinal-Kracher gegen Arsenal am 30. Oktober auch finanzielle Einnahmen. Kaum vorstellbar, dass wegen eines formalen Fehlers das Heimspiel an der Merseyside gecancelt wird. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die „Dons“ bei der English Football League (EFL) Rechtsmittel einlegen wird.