Wie schon gegen FC Salzburg betritt Liverpool in der UEFA Champions League gegen den KRC Genk Neuland. In der gesamten Klubhistorie standen sich beide Mannschaften noch nie gegenüber.
Für beide Teams ging die Generalprobe am Wochenende in die Hose, wenngleich Liverpool mit der schlechtesten Saisonleistung die Punkte mit Manchester United (1:1) im Old Trafford teilte. Hingegen verlor Genk das Spitzenspiel gegen Standard Lüttich Auswärts mit 1:0.
Jürgen Klopp selbst sagte im Anschluss des neunten Premier-League-Spieltags, dass eine deutliche Steigerung her muss. Die wird es auch brauchen, da Liverpool seit vergangenem April auf einen Auswärtssieg in der Königsklasse wartet. Im Viertelfinale gegen Porto feierten die Reds zuletzt einen 4:1-Erfolg auf fremdem Terrain.
Napoli hat sich bereits die Zähne am belgischen Meister ausgebissen und kam am zweiten Spieltag nicht über ein torloses 0:0-Unentschieden in der Luminus Arena hinaus. Nach der 6:2-Klatsche in Salzburg hat sich Genk durchaus rehabilitiert. Vorsicht ist daher geboten.
Das jüngste Team der Champions League hat praktisch nichts zu verlieren und kann gegen einen weiteren haushohen Favoriten nur gewinnen. Dabei kann Genk-Coach Felice Mazzu einmal mehr auf Neuverpflichtung und Mittelfeldstratege Ianis Hagi setzen, Sohn der rumänischen Fußball-Legende Gheorghe Hagi. Als Offensivallrounder zieht der 21-Jährige einst wie sein Vater die Fäden im Zentrum.
Liverpool ist als Tabellendritter unter Zugzwang und muss von Beginn an nach vorne spielen, um einen weiteren “Dreier” einzutüten. Mit sechs Punkten – bei noch verbleibenden drei Spielen – würde das Erreichen der letzten 16 zunehmend unter einem guten Stern stehen.
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Alisson Becker feierte am Wochenende – erstmals seit seiner erlittenen Wadenverletzung im August – sein Comeback im Kasten. Der Brasilianer ist wieder da und wird selbstverständlich wieder das Vertrauen des deutschen Cheftrainers erhalten.
Dagegen muss Klopp in der Defensive notgedrungen umbauen, da Trent Alexander-Arnold (Viruserkrankung) und Joel Matip (Kniebeschwerden) erst gar nicht mitgereist sind. Damit dürfte Joe Gomez als Rechtsverteidiger agieren und Dejan Lovren in der Innenverteidigung neben Virgil van Dijk.
Im Mittelfeld hat man die Qual der Wahl, wobei eine neuerliche Konstellation aus Jordan Henderson, Fabinho und Gini Wijnaldum als sehr unwahrscheinlich gilt. Dem Trio fehlte gegen United jegliche Kreativität, vor allem dem Kapitän war das Formtief anzusehen. Indessen konnten Alex Oxlade-Chamberlain, Adam Lallana und Naby Keita in Kurzeinsätzen überzeugen.
Spielt er oder spielt er nicht? Mohamed Salah absolvierte am Dienstag das Abschlusstraining und flog mit dem Team gut gelaunt nach Belgien, aber ob es für einen Einsatz reicht, wird sich zeigen. Divock Origi könnte in seinem Heimatland – neben Sadio Mané und Roberto Firmino – erneut die Rolle des Ägypters einnehmen.
Genk muss lediglich auf Torhüter Daniel Vukovic (Achillessehnenanriss) und Linksverteidiger Neto Borges verzichten, ansonsten steht Mazzu der ganze Kader zur Verfügung.