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Vorschau: Liverpool – CR Flamengo

Es ist angerichtet: Liverpool steht erstmals nach 14 Jahren wieder im Endspiel der FIFA Klub-Weltmeisterschaft (18.30/live auf DAZN und ORF Sport+). Dort wartet Brasiliens Meister CR Flamengo aus Rio de Janeiro.

Liverpool qualifizierte sich nach einem Kraftakt für das Finale in Doha. Im zweiten Halbfinale rang die B-Elf CF Monterrey aus Mexiko mit 2:1 nieder, dabei erlöste der eingewechselte Roberto Firmino die Reds erst in der Nachspielzeit. Die Verschnaufpause der Schlüsselspieler wie Virgil van Dijk, Sadio Mané, Georginio Wijnaldum, Trent Alexander-Arnold und Firmino hätte sich beinahe gerächt.

Indessen setzte sich der Finalgegner gegen al-Hilal – trotz Pausenrückstand – am Ende souverän 3:1 durch. Beide Mannschaften verbindet auch das Weltpokal-Endspiel 1981 – ein Vorläufer der Klub-Weltmeisterschaft – wo der Sieger des Europapokals der Landesmeister gegen den südamerikanischen Copa-Libertadores-Sieger den Kürzeren zog. Damals unterlag Liverpool in Tokio Flamengo überraschend und deutlich mit 0:3.

Mögliche Revanche für Reds

Der Triumph über die gefürchteten “Mighty Reds” gilt heute noch als einer der größten Erfolge der 124-jährigen Vereinsgeschichte. Die damalige Flamengo-Elf bestand aus der brasilianischen Fußball-Legende Zico und den Nationalspielern Junior und Leandro, die alle an der Weltmeisterschaft 1982 teilnahmen. Spieler wie Phil Neal, Phil Thompson, Graeme Souness und Kenny Dalglish sowie Cheftrainer Bob Paisley fanden zu jener Zeit kein Rezept.

Nach dem historischen Finalerfolg entstand auch ein Lied, das heute noch von den Flamengo-Fans auf den Rängen gesungen wird: “In December 1981, you ran rings around the English men, you beat Liverpool 3-0, It left a mark on history, In Rio there’s no other like you, only Flamengo is world champion, now your people want the world (club world cup) again.

Japan war ohnehin nie ein gutes Pflaster gegen brasilianische Teams, 2005 verlor Liverpool in Yokohama gegen den FC São Paulo mit 1:0. Nun ist die Zeit gekommen, um sich nach knapp 40 Jahren zu revanchieren und der illustren Titelsammlung den einzigen fehlenden Titel hinzuzufügen.

Die Mannschaft aus dem gleichnamigen Stadtteil von Rio de Janeiro konnte sich im Finale der Copa Libertadores dabei knapp mit 2:1 gegen River Plate durchsetzen und sicherte sich so das Ticket zur FIFA Klub-WM. Dabei hatten sie ebenfalls den Vorteil erst im Halbfinale einsteigen zu müssen.

Nicht zum Spaß hier

Für Klopp steht dabei die Ernsthaftigkeit dieses Spiels nicht zur Debatte: “Wir sind 4.000 Kilometer geflogen, wir sind hier. Unser Leben besteht konstant aus schwierigen Situationen und dafür Lösungen zu finden”, so der 52-Jährige Erfolgstrainer, der bis vor wenigen Tagen seinen Vertrag an der Anfield Road vorzeitig bis 2024 verlängerte.

“Wir werden daher vorbereitet sein und wollen versuchen, das Turnier zu gewinnen. Aber wir sehen uns nicht als Favoriten, wir sehen uns als Herausforderer, der die Klub-WM erstmals für sich zu entscheiden will.” Auf eine ähnliche Finalerfahrung kann auch Flamengo freilich zurückblicken.

Bekannte Gesichter bei Flamengo

War beim Halbfinalgegner Monterrey Rogelio Funes Mori noch der namhafteste Spieler, tummeln sich bei Flamengo gleich mehrere bekannte Gesichter. Filipe Luis, Rafinha, Diego Ribas, und Gerson können alle auf erfolgreiche Zeiten in Europa zurückblicken. Luis gewann mit Atlético Madrid nicht nur die spanische Meisterschaft, sondern auch zweimal die Europa League. Rafinha spielte zuletzt acht Jahre beim FC Bayern München und erweiterte durch 18 Titel seine Privatsammlung. Darunter Klub-WM, UEFA Champions League (alle 2013) und sieben Meisterschaften (2013 bis 2019).

Auch Diego dürfte dem Fußball-Fan noch in Erinnerung geblieben sein, der in seiner Blüte unter anderem bei Werder Bremen, VfL Wolfsburg, Juventus, Atlético Madrid und Fenerbahce unter Vertrag stand, bevor er in seine Heimat zurückkehrte, um seine Karriere ausklingen zu lassen. Der letzte im Bunde ist Gerson, der nach Stationen bei AS Roma und Genua seine Zelte in Europa überraschend abbrach und mit 22 Jahren wieder nach Südamerika zurückkehrte.

Flamengo hat daher wenig überraschend ein europäisches Flair innerhalb der Mannschaft, nicht zuletzt durch ihren portugiesischen Trainer Jorge Jesus. Der Traditionsklub steht für Offensiv-Fußball, Gegenpressing und verfügt über viele Waffen vorne. Am bekanntesten ist Gabriel Barbosa oder Gabigol, der von Inter ausgeliehen ist.

Aber auch Akteure wie Bruno Henrique, Éverton Ribeiro und der uruguayische Spielmacher Giorgian De Arrascaeta, stellen für jeden Gegner eine große Bedrohung dar. Ein Mix aus Tempo, Geschicklichkeit, Kreativität und Unberechenbarkeit.

Heißer Tanz

Doch es ist nicht nur die geballte Offensivkraft – ähnlich wie bei Liverpool durch Andy Robertson und Trent Alexander-Arnold – sind die beiden oben genannten erfahrenen Außenverteidiger Filipe Luis und Rahinfa wichtiger Bestandteil des Angriffs.

Und dann gibt es noch den teuresten Kaderspieler mit einem Markwert von umgerechnet 25 Millionen Euro: Reinier. Der typische “Zehner” gilt in Brasilien als eines der größten Talente des Landes und wird von finanzkräftigen europäischen Top-Klubs wie Real Madrid, FC Barcelona, Paris St. Germain und Manchester City förmlich gejagt. Der 17-Jährige wurde von Experten als Neymar-Nachfolger auserkoren.

Unter dem Strich erwartet den Zuseher alles andere als ein Testspiel Plus, was auch Zahlen belegen. In der abgelaufen Meistersaison (90 Punkte) sahen Flamengos Akteure in der brasilainischen Série A nach 38. Spieltagen 86 Gelbe und drei Rote Karten.

Liverpool hingegen nur 37 und und zwei Ampelkarten. Für Flamengo ist es weiteres Spiel des Lebens und exakt so, wird sich der alter Kader auf dem Platz präsentieren. Klopp jedenfalls weiß, was ihn erwartet: “Wir müssen bereit sein für ein wirklich hartes sehr Spiel.”

Alisson will den Titel

Doch genug des berechtigten Lobes für den Gegner, Liverpool ist praktisch zum Siegen verdammt und verfügt dabei als Elite-Klub über alle Möglichkeiten, sowie über einen zweifachen Welttorhüter, Alisson Becker. Der 27-Jährige Ex-Römer verfolgt seit Kindheitstagen eine Bestimmung: “Ich bin mit dem Traum und Lebensziel aufgewachsen, einmal bei einer Klub-WM zu spielen”, so der der Nationalkeeper der Seleção nach dem Halbfinalsieg.

“Gestern wurde bei meinem ehemaligen Klub Internacional Porto Alegre der Tag gefeiert, an dem das Team die Klub-Weltmeisterschaft gewann. Ich war damals nur ein Fan und kann mich noch gut an den Moment erinnern. Ich war mit meinen Freunden zusammen und habe den Titel begeistert gefeiert.”

“Es bedeutet mir viel, im Finale gegen ein brasilianisches Team anzutreten. Ich mag die Spielweise und habe viele Freunde in der Mannschaft”, fügte er hinzu. “Wir sind sehr stolz, hier dabei zu sein, möchten das Turnier gewinnen und werden auf dem Platz alles geben, damit es klappt.”

Teams News

Wie geht man als Trainer ein Klub-WM-Finale gegen feurige Südamerikaner an? Klar ist, dass Jürgen Klopp seinen Kapitän Jordan Henderson kein zweites Mal in der Innenverteidigung aufstellen wird – auch wenn dieser mit Abstrichen die Aufgabe gut gemeistert hast. Soweit bisher bekannt, hat sich Abwehrchef Virgil van Dijk wieder gesund gemeldet und war Teil des Abschlusstrainings am Freitag.

Somit steht bei den Reds nur noch bei der Personalie Gini Wijnaldum ein Fragezeichen. Auch wenn dieser mittrainiert hat, bleibt anzuwarten, ob der deutsche Übungsleiter bei seiner ersten Begegenung gegen eine brasilianische Auswahl Risiko eingeht.

Indessen nähern sich Naby Keita und Alex Oxlade-Chamberlain ihrer Bestform und sind aktuell die bessere Alternative. Durch die Rückkehr der Stammspieler in der Abwehr rücken Henderson und James Milner wieder ins Zentrum, die ebenso auf einen Einsatz drängen. Letzterer hat Nerven aus Stahl und besitzt viel Erfahrung für Spiele dieser Art.

Im Angriff wird die volle Durchschlagskraft geboten. Sadio Mané und Firmino wurden nahezu geschont. Für Xherdan Shaqiri und Divock Origi müssen wohl oder übel wieder die Zuschauerolle einnehmen.

Beim Gegner vom Zuckerhut haben sich so weit alle Spieler fit gemeldet, Trainer Jesus hat glückerweise die Qual der Wahl, da er auf den gesamten Kader zurückgreifen kann.

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