Der Liverpool Football Club hat heute Nachmittag auf der Klubseite bekanntgegeben, dass man die Vorkommnisse aus letzter Nacht in Sevilla untersuchen werde.
Was war passiert? Die Guardia Civil (spanische Polizeieinheit), sowie Stadionordner gingen unrühmlich gegen Reds im und außerhalb des Stadions mit äußerster Brutalität vor.
Fans wurden geschlagen, schikaniert, grundlos aufgehalten oder erst gar nicht ins Stadion gelassen. Auch Fanutensilien wie unpolitische Banner wurden beschädigt oder gar zerstört.
Nach detaillierten und beunruhigenden Berichten der Fans, die über ihre Erlebnisse in der andalusischen Hauptstadt berichteten, reagierte der Klub prompt.
In der Aussendung heißt es, dass die Sicherheit der Fans ein Hauptanliegen sei und man alle relevanten Informationen sammle, um weitere Schritte zu setzen.
Liverpool Football Club statement: https://t.co/AcufkxVT8e pic.twitter.com/gwOaH6amYY
— Liverpool FC (@LFC) November 22, 2017
Die Supporters Union „Spirit of Shankly“ bestätigte die Vorfälle ebenfalls, da Komiteemitglieder auch von der Gewalt betroffen waren, wie Phil Rowan im Liverpool Echo zitiert wird.
Jay McKenna, der Vorsitzende von Spirit of Shankly stünde mit einer Reihe von Fans und Mitgliedern in Kontakt, die am Dienstagabend Teil dieser Schande waren.
Man werde diesbezüglich eng mit dem Klub zusammenarbeiten, um eine Aufklärung voranzutreiben. Auch unsere Branch-Mitglieder waren Augenzeugen der unnötigen und deplatzierten Gewalt.
Polizei wird ihrem berüchtigten Ruf wieder gerecht
Es ist nicht das erste Mal, dass die spanische Polizei willkürlich handelt und alles niederknüppelt. Zuletzt waren auch Fans des FC Bayern München Opfer der Polizeigewalt.
Beim letztjährigen Viertelfinal-Rückspiel der Champions League in Madrid, reagierten die Einsatzkräfte unverhältnismäßig. Die Polizei stürmte den Gästeblock im Estadio Santiago Bernabéu und verursachten neben Körperverletzungen auch ein Chaos.
In zahlreichen Videos sieht man die rigorose Brutalität der Sicherheitskräfte, die teils wehrlose Fans angriffen.
Grund der unverhältnismäßigen Auseinandersetzung war eine angebliche Verwechslung: Die spanische Polizei hatte es auf zwei Banner im Münchner Block abgesehen. Wie sich später rausstellte, verwechselte man einen der beiden Banner mit der Real-Gruppierung „Ultras Sur“, deren Utensilien teilweise auch mit Totenköpfen zieren.
Die Gruppierung, die in der Vergangenheit immer wieder durch rechtsextreme Symbole und Gewalttaten für Schlagzeilen sorgte, wurde von Real Madrids Präsident Florentino Pérez vor vier Jahren aus dem Bernabéu verbannt.
Eine sehr seltsame Logik und fadenscheinige Begründung, wenn man in Betracht zieht, dass es sich um Auswärtsfans des europäischen Erzrivalen handelt.
Die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters jedenfalls, verurteilten die „teilweise heftigen Attacken“ auf das schärfste und legten beim europäischen Fußballverband (UEFA) Beschwerde ein.
Ebenfalls forderte man eine Erklärung über die Vorgänge von der spanischen Polizei ein. Eine ähnliche Vorgangsweise wird und muss es auch von Liverpool geben.