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Interview mit Roma Club Düsseldorf: „Es wird Zeit für eine Revanche“

Am Dienstagabend (20:45 Uhr) kommt es in der Champions League zum Hinspiel-Kracher zwischen den Reds und der Roma. Dabei haben die „Romanisti“ noch eine 34 Jahre alte Rechnung offen. Jener Tag im Mai, als man das Europapokal-Endspiel im heimischen Stadio Olimpico Liverpool im Elfmeterschießen unterlag (1:1/4:2). Anlass genug, um diese Begegnung etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Der Roma Club Düsseldorf gilt als ältester Supporters Club Deutschlands. Er wurde 1973 von damals stationierten Alitalia Mitarbeitern in Düsseldorf gegründet und entwickelte sich in den darauffolgenden Jahrzehnten als wichtigste Anlaufstation im deutschsprachigen Raum.

Darüber hinaus gehört der Roma Club Düsseldorf zum offiziellen und weltweiten Fanclub-Netzwerk U.T.R (Unione Tifosi Romanisti). Obwohl sich ihre Mitglieder über viele deutsche Städte wie eben Düsseldorf, Neuss, Köln, Dortmund, Wuppertal, Remscheid, Frankfurt, Stuttgart, Ulm, München oder Konstanz verteilen, wurde aus Traditionsgründen der Name nie geändert. ​

Wir haben uns zu einem Interview mit Vizepräsident James Amatulli verabredet. Dabei stand uns der Sohn einer englischen Mutter und eines italienischen Vaters Rede und Antwort. Was einst mit einem Roma-Wimpel aus Kindheitstagen begann, schwappte in eine ewige Liebe über. Der 34-Jährige führt zudem eine neapolitanische Pizzeria „Antica Nennillo“ in Bonn und wird morgen in Anfield seinem Klub die Daumen drücken.

Eusebio Di Francesco führte Sassuolo bis in die Serie A bzw. Europa League. Ist ein ähnlicher Erfolgslauf auch bei der Roma zu erwarten?

Ich denke schon. Er spielte in seiner aktiven Zeit vier Jahre für die Roma, ehe er 2001 Meister wurde. Er kennt also den Klub, das schwierige Umfeld und den harten Kern. Viele Fans in der Curva Sud stehen dem ganzen Projekt unter Klub-Präsident James Palotta negativ gegenüber.

Es war nicht der erhoffte Geldregen. Wobei das der falsche Ansatz ist, man muss sich nur die Ära Franco Sensi ansehen – sowas kann auch schnell in die andere Richtung gehen. Sein Ableben stürzte der Klub in finanzielle Schwierigkeiten (Schuldenberg von 370 Millionen Euro). Auch sportlich lief es alles andere als rosig. Berlusconi und Milan sind da ein gutes Beispiel wie man es nicht machen sollte.

Deshalb benötigt der Klub ein festes Fundament, es geht um Nachhaltigkeit. Aber um auf Di Francesco zurückzukommen: Ja, ich bin einer von vielen Befürworter. Wer in der ersten Saison direkt ins Halbfinale einzieht, muss vieles richtig gemacht haben.

Unabhängig vom Abschneiden gegen Liverpool, wird die kommende Saison richtungsweisend werden. Die Meisterschaft muss unser Anspruch sein. Die Leistung ist außerordentlich und das Team hat sich weiterenwickelt. Ich bin optimistisch.

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Da ich bereits einen ‚Scudetto‘ feiern durfte, würde ich die Champions League vorziehen. Immerhin darf sich der Sieger als beste Mannschaft der Welt betiteln. [/su_quote]

Ähnlich wie Liverpool, wartet die Roma schon lange auf einen Meistertitel. Meisterschaft oder Champions League?

Am besten beides (lacht). Wir Roma-Fans warten schon seit Jahrzehnten auf einen weiteren großen Titel. Der letzte Titel war zwar die Coppa Italia (2008), doch dieser Wettbewerb hat schon lange seinen Glanz verloren hat. Er wird von vielen Fans in Italien gar nicht mehr wahrgenommen.

Da ich bereits einen „Scudetto“ feiern durfte, würde ich die Champions League vorziehen. Immerhin darf sich der Sieger als beste Mannschaft der Welt betiteln. Ich werde diesen Tag niemals vergessen, als wir Meister wurden. Ein unbeschreibliches Gefühl. Dieses Gefühl nochmal zu erleben ist mit Worten nicht erklärbar.

Trotz des Abgangs von Mohamed Salah hat die Roma es bis ins Halbfinale geschafft, wie das?

Ich denke, dass wir durch seinen Abgang vielseitiger geworden sind. Wir haben andere Systeme ausprobiert und der Mannschaftsgeist ist gewachsen. Der Star ist die Mannschaft. Nicht falsch verstehen, ich mag Salah, jedoch ist er kein enormer Verlust wie es medial öfter dargestellt wird.

Er war natürlich ein wichtiger Spieler für uns; blitzschnell, der eine ganze Abwehr überlaufen konnte. Aber wenn ich zurückblicke hat er uns Fans auch viel Nerven gekostet. Seine Chancenauswertung war teilweise wirklich katastrophal, was uns einige Punkte gekostet hat. Wir mussten bis zum Ende zittern, ob es für die Champions League reicht. Aber wahrscheinlich ist es genau dieser Nervenkitzel, die das Fan-Dasein so speziell macht.

Er erzielte viele Tore und konnte auch als Vorlagengeber glänzen, steht alles außer Frage. Doch nach einem hervorragenden Saisonstart waren wir für den Gegner bereits leicht auszurechnen. Der lange Ball hat nicht mehr funktioniert und Salah konnte seinen Stärken nicht mehr ausspielen. Dzeko hatte allerdings auch so seine Fails.

Seite 2: Salah-Transfer, Taktik, Totti

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