Nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel könnte Liverpool theoretisch etwas entspannter ins Rückspiel beim FC Porto gehen. Doch davor warnte LFC-Trainer Jürgen Klopp ausdrücklich.
Die Reds haben sich regelrecht zu Mentalitätsmonstern entwickelt, aber nicht nur das. Nach einem Traumstart zu Saisonbeginn und einem Durchhänger im Januar ist die Mannschaft wieder voll auf Titelkurs.
Experten und Medien sprechen sogar von einem noch nie da gewesenen spielerischen Niveau an der Anfield Road. Der Triumph über Chelsea (2:0) am letzten Premier-League-Spieltag hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Klopp-Mannen bis zum letzten Atemzug kämpfen werden, um erstmals seit 1990 die Meisterschaft an die Merseyside zu holen.
Aber in einer erfolgreichen Phase auf dem Teppich zu bleiben ist eine große Tugend. „Wir wissen, dass wir vor einer harten Aufgabe stehen“, analysierte Klopp auf der Pressekonferenz nüchtern. „Porto ist ein richtig, richtig gutes Fußballteam.“
„Wir müssen an unser Limit gehen, denn sie wissen, wie man ein Spiel und die Atmosphäre beeinflusst. Die Jungs glauben mir, dass ich ihnen die Wahrheit erzähle. Ich mache Teams nicht größer oder kleiner als sie sind. Daher sollten wir vorbereitet sein.“ In der Tat hatten die Gäste in Anfield die eine oder andere Möglichkeit am Fuß gehabt.
Bei den Portugiesen wird insofern eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen, da Routinier Pepe und Héctor Herrera nach ihrer Rotsperre im Hinspiel in die Startelf zurückkehren. Zumal die 5:0-Schmach aus der vergangenen Champions-League-Saison immer noch über dem Estádio do Dragão geistert. Der Drang nach einer Rache ist daher umso größer.
Dennoch stehen die Chancen für den sechsten Semifinal-Einzug seit Neugründung der Königsklasse 1992/93 unter einem guten Stern. Erst letzte Woche fragte Klopp die Medienrunde, warum man nicht „beide Titel gewinnen könne?“
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Liverpool trat mit einem 21-Mann-Kader die Reise an die Atlantikküste an. Dejan Lovren ist zur Abwechslung mal wieder krank und hat den Trip erst gar nicht angetreten, dafür kehrte Adam Lallana nach Muskelbeschwerden in den Kader zurück. Auch Jordan Henderson erholte sich von einer leichten Knöchelverletzung rechtzeitig.
Ansonsten kann das Trainerteam aus dem Vollen schöpfen. Andy Robertson hat seine Gelbsperre abgesessen und ist als Linksverteidiger verfügbar. Während Virgil van Dijk und Joel Matip weiterhin die Innenverteidigung bilden, könnte es auf der rechten Außenbahn möglicherweise zur Rotation kommen.
Als vielseitige Allzweckwaffe ist James Milner immer eine Option, um Trent Alexander-Arnold vor einem weiteren „Endspiel“ am Wochenende in Cardiff zu entlasten. Oder schreitet Joe Gomez erstmals seit Dezember wieder zur Tat?
Da Gini Wijnaldum in den letzten zwei Spielen eine Pause erhielt, wäre es ein große Überraschung, wenn der Niederländer nicht in Mittelfeld zurückkehrt. Bleiben noch Fabinho, Naby Keita oder auch hier Milner. Xherdan Shaqiri dürfte im Saisonendspurt keine Rolle mehr spielen.
Divock Origi könnte im Angriff durchaus einen Akteur der „Fab Three“ ersetzen. Doch mit einer Art B-Elf würde man mit dem Feuer spielen, auch wenn die jüngsten Kurzeinsätze des Belgiers ansprechend waren. Immerhin erzielten Mohamed Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino wettbewerbsübergreifend 12 der letzten 18 Tore.