Philippe Coutinho wurde am Montagnachmittag in München offiziell als neuer Spieler des FC Bayern vorgestellt. Doch viele fragten sich, warum schlug Liverpool nicht zu? Jürgen Klopp gab nun Auskunft daüber.
Nach dem obligatorischen Medizincheck an der Säbener Straße wurde der Brasilianer für eine Saison vom FC Barcelona ausgeliehen. Bayern verfügt jedoch über eine Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro. Aber hätten nicht auch die Reds die ehemalige Nummer 10 ausleihen können? Nein, meint Klopp.
„Es klingt ein bisschen komisch, aber wir konnten ihn uns nicht leisten. Wir haben die Kohle reinvestiert, die wir für ihn erhalten haben“, sagte Klopp im Rahmen der SportBild-Awards in Hamburg. Der 27-Jährige verbrachte insgesamt fünf Jahre an der Anfield Road, ehe der Copa-Sieger für 145 Millionen Euro von Liverpool zu Barcelona transferiert wurde.
Der deutsche Rekordmeister zahlt für die Leihe angeblich 8,5 Millionen Euro zuzüglich einem Jahressalär in Höhe von 13 Millionen Euro netto. „Wir haben ihn super ungern abgegeben, aber Barcelona hat uns sozusagen mit Geld dazu gezwungen“, so der erfolgreiche Kulttrainer weiter.
Seit dem Abgang Coutinhos wurden Virgil van Dijk (84,6 Millionen Euro), Alisson Becker (62,5 Millionen Euro), Naby Keita (60 Millionen Euro) und Fabinho (45 Millionen Euro) verpflichtet. Vermutlich nur ein typische Klopp-Floskel. Viel mehr wollte sich Liverpool – zwei Milliarden US-Dollar schwer – ein Gesamtvolumen von 25 bis 30 Millionen Euro nicht leisten.
Wechsel mit Sinn
In katalanischen Hauptstadt angekommen, konnte sich Coutinho unter Barca-Trainer Ernesto Valverde und an der Seite von Lionel Messi aber nie durchsetzen. Coutinho war „ein Paradebeispiel eines Planungsfehler“, schrieb zum Beispiel die spanische Presse. „Der Wechsel macht für beide Seiten Sinn“, fügte Klopp hinzu. Die Münchner standen nach dem geplatzen Sané-Transfer und einem dünn besetzten Kader enorm unter Druck.
Mit Coutinho hat man in der bayrischen Offensive jedenfalls eine Baustelle geschlossen. „Bayern kann sich auf einen weltklasse Fußballer freuen, der im richtigen Umfeld Spiele verändern kann“, sagte Klopp abschließend. Ob ausgerechnet München das geeignete Umfeld für den neuen introvertierten Superstar ist, wird sich zeigen.